Blatt #157 | KW 2/2021

Volkskultur in der technischen Welt

Einige Fragmente, vereinzelte Motive aus diesen Tagen… Jahreswende. Hartes Sonnenlicht am Vormittag des 1. Jänner 2021. Via Social Media viel Seufzen und rückwärtsgewandte Verwünschungen des Jahres 2020. Schreie nach Komfort und Sorglosigkeit. Ich kann das alles verstehen, aber ich teile diese Positionen nicht.



Weihnachtspackerl von Micky Tieber.

Wir haben viele Einschränkungen hinnehmen müssen. Gerade bei der Arbeit am Thema Mobilitätsgeschichte, denn da ereignet sich vieles in realer sozialer Begegnung und beim Bewegen der Fahrzeuge. Als Schreiber bin ich ins Archiv, die Schrauber gingen in ihre Schuppen und Werkstätten.

Es konnte also viel vorankommen, obwohl mir etwa Mythos Puch VII unter den Händen zerbröselt ist. Aber ich war ohnehin nicht der einzige Akteur, dem es seine Vorhaben verhagelt hat. Immerhin hatten wir im Jahr 2020 einen schönen Tag beim Rennen und einen feinen Flugtag (Renner-Buben). Das war schon eine Menge Vergnügen unter jenen Bedingungen, wobei uns die Behörde oft sehr kurzfristig neue Regeln vorgelegt hat.

Egal! Es ist eine Seuche. Es ist eine sinnlich erst einmal nicht wahrnehmbare Bedrohung. Das heißt, ein konkreter Covid-19-Kontakt würde sich etliche Zeit nicht sinnlich erfahrbar mitteilen. Man sieht nichts, riecht nichts, spürt nichts.



Der unverwechselbare Hüftschwung des Buick Riviera im Film "American Gangster".

Falls man Kontakt hatte, ist unklar, ob man erkranken wird. Falls man erkrankt, ist unklar, wie schwer der Verlauf wird, den man bekommt. Das heißt ganz einfach: Vorsicht walten lassen. Wie beim Gehen über einen zugefrorenen See. Man weiß nie, welche Stelle trägt, wo man aber einzubrechen droht.

Also kann man über den Sinn der Corona-Regeln endlos streiten, was mir zu blöd wäre. Ich suche lieber Klarheit über meine Auslegung der Regeln, über meine Praxis im Umgang mit der Seuche. Es gab auch jene, die brüllten, diese Seuche sei nicht existent, das Virus altbekannt, das Erkranken daran bestenfalls im Rang eine Grippe.

Woher die Leute das wissen? Na, aus dem Internet. Natürlich wissen wir noch immer nicht gar so genau, was das Virus mit seinen aktuellen Mutationen an einer ganzen Gesellschaft anrichtet, auf einem Kontinent bewirkt. Aber was wir bisher wissen, verheißt nichts Gutes.



Der Film ("Hannibal Rising") ist Schrott, den hab ich nach rund 20 Minuten abgedreht. Aber da kam noch dieser Steyr 1500 vor.

Da ist Eigenverantwortung gefragt. Wir treffen individuelle Entscheidungen und ich bin recht froh, daß sich vieles von meiner Arbeit vom Büro aus erledigen läßt. Die Heizung ist intakt, die Stromversorgung klappt, der Internetzugang ist offen.

Telekommunikation und Teleworking sind gut machbar. Mein Kaufmann hat immer noch volle Regale. Ich muß zwar einen strengen Sparplan einhalten, aber ich bin immer noch nicht völlig pleite. Das bedeutet in Summe: ich werde mich nicht beschweren, denn man kann es sehr viel schlechter erwischen.

Ich schau laufend, was sich aus der Situation machen läßt. Das ergibt interessante Erfahrungen. Und ich hab etliche Petrol Heads um mich, die sind auch erwachsen genug, ihre Kraft nicht mit Wehgeschrei zu verplempern. Wir haben zu tun! (Fußnote: Volkskultur in der technischen Welt ist ein derzeit völlig unterschätztes Thema.)

-- [Weihnacht 2020] --

Niedlich und preiswert im Weihnachtsfenster: hätte mir die große Wespe fast gekauft. Aber sie paßt leider überhaupt nicht in meine Sammlung und in mein Beuteschema.



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