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        page #2Close to Nature Von Mirjana Peitler-Selakov
 Das Projekt Close to Nature versucht die Frage
        des Verhältnisses zwischen Kunst und Ökologie einmal wieder neu zu stellen. Wenn von
        einer ökologischen Dimension der Kunst die Rede ist, dann ist in die Vordergrund zu
        stellen, dass diese nicht auf der Gegenstandsebene liegt, sondern darin, wie aufgrund der
        materiellen und syntaktischen Aufbau des Kunstwerks die Beziehung zum Rezipient beschaffen
        ist. Ein wesentlicher Zusammenhang zwischen Kunst und Ökologie
        besteht in der Art und Weise, Dinge wahrzunehmen. Sowohl in der Kunst als auch in der
        Ökologie wird eine Wahrnehmungsweise bezüglich der Umwelt abverlangt, die sich stark vom
        einfachen Hinsehen unterscheidet. Kunst war schon immer nicht nur eine Schule des Sehens
        sondern auch des genauen Wahrnehmens. Kunst kann oft durch kleine Verschiebungen des
        Kunstgegenstands eine neue Aufmerksamkeit für die Umwelten erzeugen und zugleich eine
        neue Sensibilität für Zusammenhänge schaffen. Das, an dem wir achtlos vorübergehen oder in
        konventioneller Blindheit nicht mehr wahrnehmen, erhält eine neue Bedeutung. Das
        Kunstwerk versteht sich nicht mehr als Abbildung, sondern als Knotenpunkt diversen
        Zusammenhängen. Die Ausstellung in Naturpark Pöllau möchte den Versuch
        bieten, die gewöhnlichen Dinge neu zu sehen. Das Projekt Close to Nature
        möchte sich Beispiele versammeln die ein andere Art des Handelns aus dem
        Kontext der zeitgenössischen Kunst darstellen. Die an dieser Ausstellung partizipierenden
        KünstlerInnen versuchen erneut über das Verhältnis Natur/ Umwelt nachzudenken. Deren Kunst knüpft direkt an die Kunst von Pionieren wie John Cage, Joseph
        Beuys oder Mario Merz an, die sich bereits der Umwelt und dem Menschen mit wissender
        Sensibilität zuwandten und dem Prinzip Verantwortung in der Kunst einen neuen
        Sinn gaben. Dem ökologischen Prinzip tragen die an dieser Ausstellung beteiligten
        KünstlerInnen dadurch Rechnung, dass sie bewusst auf große Gesten und auf
        wertvolle und künstliche Materialien verzichten und sich gegen die aggressive
        Neugestaltung der Umwelt wenden. 
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