Log #28

Da wäre noch einmal an die Konferenz zu erinnern. Wo manche Überlegung dem gewidmet war, was man unter "Spirit" verstehen kann. Geist. Esprit. InSpiration als Voraussetzung ... enthält den Begriff ... Eine Qualität, die einem Ort eignen kann, der Anziehungskraft und Blühen entwickelt.

Während nun on stage die Debatte lief, habe ich gemeinsam mit dem Kollegen Emil Gruber, wir sind ja Delegierte des "Institutes für Halbwahrheiten", spontan eine "Neigungsgruppe für Fußnoten" eingerichtet.

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Es standen Fragen an wie: "Was ist der Spirit?" "Wo ist der Spirit?" "Wie generiert man Spirit?" Die "Neigungsgruppe für Fußnoten" konnte in der kurzen Zeit natürlich kein erschöpfendes Ergebnis vorlegen. Aber folgende Annahme vermochten wir aus der Empirie belegen und in einem schlüssigen Satz formulieren:

"Verebbt das Budget, verduftet der Spirit."

Denn fraglos bedarf die InSpiration, um sich entfalten zu können, günstiger Rahmenbedingungen. Der Mensch, wenn er um Ressourcen kämpfen müßte, wäre ja nicht frei, dem Esprit Raum zu geben.

Klar muß auch sein, soweit noch ein Fußnotenbeitrag, daß der Spirit kein Ergebnis ist, nicht das, was es herzustellen gilt, sondern etwas, das beim Herstellen hilft. Nützt. So bleibt zu vermuten, Spirit ist nicht das, was man einzuführen hätte, sondern das, was beim Herbeiführen von etwas hilft.

Spirit wäre demnach eher Betriebsmittel als Unternehmesgegenstand. Ende der Ausführungen der spontanen Neigungsgruppe für Fußnoten vom Institut für Halbwahrheiten.

Cut!

Im Jahre 1367 hatte das Dombauamt von Florenz einen Plan für den Bau von Santa Maria del Fiore fertig, der einer Art Volksabstimmung unterzogen werden sollte. Auf diesem Plan bestand ein spektakuläres "Loch" von rund 45 Metern Durchmesser. Niemand wußte zu der Zeit Mittel und Wege, wie eine Kuppel solchen Ausmaßes realisiert werden könnte, um diese Fläche zu bedecken.

1413 war immerhin der Tambour, die zylindrische Basis der Kuppel, fertig. 1420 fiel der Entschluß, den Ideen und Entwürfen des Filippo Brunelleschi zu folgen. Erst in der Folge führte die Erprobung der von ihm ersonnenen Maschinen und Verfahrensweisen dazu, daß der enorme Kuppelbau realisierbar erschien, daß die Arbeiten beginnen konnten. (Ohne jede Garantie auf ihr Gelingen.)

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1429 mußten die Mauern des Hauptschiffes verstärkt werden, weil vermutlich die Last des wachsenden Kuppelbaues Risse verursacht hatte. Am 30. August 1436 wurde der Schlußstein gesetzt.

Jahrzehnte hatte es gebraucht, aber am Anfang stand eine Idee, ein Wollen, ein Konzept, das zu seiner Zeit noch keine Mittel und Wege hatte, um machbar zu erscheinen.

Ist das eine anregende Geschichte? Oder muß man sie eher verwerfen, weil sie in unserer Gegenwart nutzlos erscheint? (Wir dürfen ja nicht unbedingt damit rechnen, daß einem bei gewagten Projekte Personen im Range eines Giotto und Brunelleschi ins Team fallen ...)

Es gibt übrigens eine ähnliche Geschichte von einem Wollen, das darauf vertraut, die technischen Mittel seiner Umsetzung würden sich noch finden lassen, eine Geschichte, die unserem Areal viel konkreter verbunden ist. Davon erzähle ich später.

Interlude:
Dort habe natürlich nicht bloß den Dom und den Palazzo Vecchio fotografiert. Auch DAS ist ein Florentiener, an dem sich erstaunliche Getaltungskraft ausgedrückt hat:

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Cut!

Post vom 10. Oktober:

"hallo,
heute haben wir alles abgebaut. hier noch ein letztes photo... vielen dank an alle.
best regards -- Ivan Redi"

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