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![]() Marxismus
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III Marx war bei weitem nicht der Erste mit kommunistischen Vorstellungen (die erste Utopie eines perfekten Staates, in dem Privateigentum zumindest zu einem gewissen Grad abgeschafft ist, stammt bereits vom antiken griechischen Philosophen Plato), er schaffte aber eine wissenschaftliche Theorie, wie die sozialistische Gesellschaft in den Lauf der Geschichte passt. Diese Theorie, der Dialektische Materialismus, gilt als Grundessenz des Marxismus. Die Theorie der Dialektik übernahm Marx von Hegel, einem deutschen Philosophen, der 50 Jahre vor Marx geboren wurde. Er meinte, dass sich die Geschichte in Form von Spannungen zwischen entgegengesetzten Positionen fortbewegt: Jemand stellt eine These auf, darauf folgt die entgegengesetzte Antithese. Ein Konflikt zwischen diesen zwei Standpunkten entsteht: Der sogenannte dialektische Prozess. Aus diesem Konflikt entsteht eine Synthese, die die besten Punkte beider Thesen vereint. Die neue Synthese wird aber sofort wieder selbst zur These und das Spiel beginnt von neuem. Hegel wendete diese Theorie an Ideen an, Marx meinte, dass dialektische Spannungen aufgrund der Produktionsverhältnisse entstehen: seine dialektische Theorie war also materialistisch. IV Marx sah die Geschichte als eine Folge dialektischer Spannungen zwischen
den verschiedenen sozialen Klassen. Laut seiner Theorie war die erste Phase der
menschlichen Geschichte eine Art primitiver Kommunismus: Die Menschen dieser Zeit
waren unorganisiert, es bestand noch keine Arbeitsteilung. Jeder produzierte und teilte
sein Produkt mit der Gesellschaft. Dialektische Spannung entstand, als Arbeitsteilung
einsetzte und sich Privatbesitz entwickelte. Marx glaubte, dass die Revolution zur kommunistischen Gesellschaft automatisch stattfinden würde, da das kapitalistische System zu viele Widersprüche (Spannungen) in sich trägt, um zu überleben. Das System würde also von selbst zusammenbrechen, worauf die Proletarier die kommunistische Revolution beginnen würden. Dabei würde die herrschende Klasse (die Bourgeoise) in der ersten Phase gewaltsam von den Arbeitern unterdrückt werden: Diese Phase nannte Marx die Diktatur des Proletariats. Nach einer wirtschaftlichen Reorganisation, bei der die Produktionsmittel allen zugänglich gemacht werden würden, würde eine neue sozialistische Ethik entstehen: Das Individium wäre dann bereit, das Produkt seiner Arbeit mit der Gemeinschaft zu teilen. Marx glaubte übrigens nicht, dass eine kommunistische Gesellschaft sich in nur einem Land bilden würde: Nach und nach würde die Revolution in jedem industrialisiertem Land stattfinden, bis die Welt eine einzige sozialistische Utopie wäre. <<< Fortsetzung folgt >>> [maximilian
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