29. April 2025

Komplexität


Wenn ich an manchen Tagen zu viele Themen zeitgleich in Arbeit habe, stellt sich ein Zustand ein, den ich „Komplexitätskrise“ nenne. Es fällt mir in all dem derweil immer noch ein wenig schwer, Grenzen der körperlichen und intellektuellen Belastbarkeit zu akzeptieren.

Da schwappen dann gelegentlich noch ungelöste Arbeitsprobleme selbst in den Schlaf hinein. Der passende Kontrast dazu wäre gesicherte, von Pflichten völlig unbelastete Zeit. Tja! Dabei hab ich noch einen besonderen Vorteil. Dinge gelingen. So war etwa unsere Rundfunk-Session im ORF-Zentrum geradezu eine Erholung. (Davon später mehr!)


Manche Menschen müssen ja andauernd Belastungen hinnehmen, für die eher nichts herausschaut, was ihnen Freude macht, außer diese Aussicht: irgendwann wird es vorbei sein. So gesehen bin ich ein Begünstigter.

Außerdem habe ich heute wieder einmal ein fettes Bündel Geld in Händen gehabt, was kurz für ein merkwürdiges Vergnügen sorgt. Das ist zwar nicht mein Geld, sondern Projektgeld, aber es macht trotzdem Spaß, kurz an so einem Papierfächer zu schnuppern.


Ich hab bei der Bank gefragt, was denn die höchsten Geldscheinwerte seien, denn in meinem Alltag kommen solch Beträge nicht vor. (Gibt es eigentlich einen Tausend-Euro-Schein?) Ich erfuhr, daß zwar noch Fünfhunderter in Umlauf seien, aber nicht mehr ausgegeben werden. Diese Zweihunderter sind derzeit die größten Flocken.

Erinnert mich übrigens an eine Episode, als ich vor mehr als 20 Jahren ein für uns regionale Kultur-Leute sehr beachtliches Budget akquiriert hatte. Das waren damals für rund vier Jahre Arbeit über 400.000,- Euro, die erstens bewirkten, daß einige intellektuell offenbar schwach ausgestattete Leute aus meinem Milieu meinte, ich würde nun persönlich in Geld schwimmen. (Ichstaune heute noch, welche Arten der Eifersucht so ein Budget auslösen kann.)


Zweitens hatte ein Nationalratsabgeordneter und Regionalpolitiker sich ganz unverhüllt wie öffentlich darum bemüht, mir dieses Budget abzujagen. Das war damals eine weitere Gelegenheit, um festzustellen: weder sind wir eine durch gemeinsame Prinzipien verbundene „Kulturszene“, noch läßt sich in diesem Milieu ein Beleg für nennenswerte „Solidarität“ finden. Egal!

Und dann das mit den Schachteln. Oh-oh! Was sich in meiner Hütte derzeit Schachteln stapeln. Heute kam die Sendung mit den Prototypen-Postkarten aus der Druckerei. Die ersten Puch G, damals noch „H2“ benannt. Grob gezimmert, als hätte man sie aus Pappendeckel und Holzlatten zusammengetackert. Eine wunderbare historische Fotografie.

Nun eine freie Gabe für die Fans, die unsere Ausstellung besuchen werden. Dank unseres Netzwerkes möglich, wo mir Sammler und Zeitzeugen solche Motive anvertrauen. Ich werde also in den nächsten Tagen eine ganze Menge an Schachteln schlichten und deren Inhalte neu verteilen. (Fast so gut wie Weihnachten.)

+) Mythos Puch 2025


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