Manche Menschen müssen ja andauernd Belastungen
hinnehmen, für die eher nichts herausschaut, was
ihnen Freude macht, außer diese Aussicht: irgendwann
wird es vorbei sein. So gesehen bin ich ein
Begünstigter.
Außerdem habe ich heute wieder
einmal ein fettes Bündel Geld in Händen gehabt, was
kurz für ein merkwürdiges Vergnügen sorgt. Das ist
zwar nicht mein Geld, sondern Projektgeld, aber es
macht trotzdem Spaß, kurz an so einem Papierfächer
zu schnuppern.
Ich hab bei der Bank gefragt, was denn
die höchsten Geldscheinwerte seien, denn
in meinem Alltag kommen solch Beträge
nicht vor. (Gibt es eigentlich einen
Tausend-Euro-Schein?) Ich erfuhr, daß
zwar noch Fünfhunderter in Umlauf seien,
aber nicht mehr ausgegeben werden. Diese
Zweihunderter sind derzeit die größten
Flocken.
Erinnert mich übrigens
an eine Episode, als ich vor mehr als 20
Jahren ein für uns regionale
Kultur-Leute sehr beachtliches Budget
akquiriert hatte. Das waren damals für
rund vier Jahre Arbeit über 400.000,-
Euro, die erstens bewirkten, daß einige
intellektuell offenbar schwach
ausgestattete Leute aus meinem Milieu
meinte, ich würde nun persönlich in Geld
schwimmen. (Ichstaune heute noch, welche
Arten der Eifersucht so ein Budget
auslösen kann.)

Zweitens hatte ein
Nationalratsabgeordneter und
Regionalpolitiker sich ganz
unverhüllt wie öffentlich
darum bemüht, mir dieses
Budget abzujagen. Das war
damals eine weitere
Gelegenheit, um
festzustellen: weder sind
wir eine durch gemeinsame
Prinzipien verbundene
„Kulturszene“, noch läßt
sich in diesem Milieu ein
Beleg für nennenswerte
„Solidarität“ finden. Egal!
Und dann das mit den
Schachteln. Oh-oh! Was sich
in meiner Hütte derzeit
Schachteln stapeln. Heute
kam die Sendung mit den
Prototypen-Postkarten aus
der Druckerei. Die ersten
Puch G, damals noch „H2“
benannt. Grob gezimmert, als
hätte man sie aus
Pappendeckel und Holzlatten
zusammengetackert. Eine
wunderbare historische
Fotografie.
Nun eine
freie Gabe für die Fans, die
unsere Ausstellung besuchen
werden. Dank unseres
Netzwerkes möglich, wo mir
Sammler und Zeitzeugen
solche Motive anvertrauen.
Ich werde also in den
nächsten Tagen eine ganze
Menge an Schachteln
schlichten und deren Inhalte
neu verteilen. (Fast so gut
wie Weihnachten.)
+)
Mythos Puch 2025