25. Juni 2025

Kulturgut Düsternis


Es ist ja nicht so, daß ich mich mit großer Freude düsteren Themen widmen würde. Die Welt, auch im Bereich meiner Welt, ist voller schöner Momente und Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit verdienen. Weshalb dann diese Einlassung auf Unerfreulichkeiten?

Da ich aus einem Clan stamme, der seinerzeit nicht nur Mitläufer, sondern auch Täter hervorgebracht hat, da ich bezüglich Faschismus mit historischen Originalen aufgewachsen bin, beschäftigen mich diese Kräftespiele schon mein ganzes Erwachsenenleben lang. Das macht demnächst den Großteil von 70 Jahren aus.



Der Wunsch nach Herrschaftswissen spottet einer Demokratie.

Man könnte bei mir von teilnehmender Beobachtung sprechen, eine Befassung mit dem Kulturgut Düsternis von innen heraus. Ich dachte ja lange Zeit, das sei Arbeit an der Vergangenheit. Mußte ich annehmen, es werde Arbeit an der Gegenwart werden? Natürlich nicht. Ich hielt uns, mein Milieu, das Kulturvölkchen, für gewappnet, den Faschismus an der Kette zu halten, wahlweise: faschistischen Entwicklungen geistreich zu begegnen.

Und? Nichts und. Das war ein Irrtum. Dabei hatte mir einst Philosophin Elisabeth List in einem unserer Gespräche klar gesagt, daß Gesellschaften, falls sie unter Druck kommen, erfahrungsgemäß nach rechts rücken. Es gab also keinen Grund, das für erledigt zu halten.

Unter ihnen auch Kunstschaffende, Reflektierte, Sensiblen, die nach rechts rücken? Natürlich auch unter denen auffallend viele. So geht nämlich Esoterik für die billigen Plätze. Da wird die erhebliche Anstrengung, sich aus Informationen Wissen zu erarbeiten, abgekürzt, wird durch die Auswertung von Gefühltem, von Empfundenem ersetzt.



Präzise Denkerin: Philosophin Elisabeth List.

Man kann folglich, um daran nicht zu verzweifeln, die Wahrnehmung des Außen auf das reduzieren, was sich mit dem innen Empfundenen in Deckung bringen läßt. Dann muß man bloß noch sein Empfundenes gegenüber a) dem Empirischen und b) den kritischen Diskursen aufwerten. Voila!

Das ist freilich kein taugliches Mittel gegen den Faschismus, sondern - ganz im Gegenteil - eine der grundlegenden Übungen, also eine protofaschistische Pose. Ich gebe Ihnen ein Beispiel, wie der faschistische Esoteriker Adolf Hitler etwa in „Mein Kampf“ losschwadroniert hat. Dieser Schwampf ist so außerirdisch doof, daß einem auffallen sollte: die Kanaille will was verbergen.

Auf Seite 20 des Kapitels „Fünf Jahre Elend“ der 851.–855. Auflage von 1943 liest man: „Da war mein Boden doch schon besser, die Möglichkeit des Kampfes um so viel leichter; und was damals mir als Härte des Schicksals erschien, preise ich heute als Weisheit der Vorsehung. Indem mich die Göttin der Not in ihre Arme nahm und mich oft zu zerbrechen drohte, wuchs der Wille zum Widerstand, und endlich blieb der Wille Sieger.“



…und die Qualität unserer Diskurse, unseres geistigen Lebens?
(Screenshot aus „Kinder des Olymp“.)

Da sprach kein harter Kerl, sondern ein von Selbstergriffenheit und Larmoyanz bebender Spießer. Das war die Kanaille, die aus eigenem umfassendem Scheitern den Schluß zog, daß sein „deutsches Volk“ untergehen solle, wenn es nicht fähig sei zu siegen. Der moralische Zwerg meinte, das deutsche Volk sei „meiner nicht würdig“.

Von Albert Speer, der Hitler sehr nahe stand, wurde dessen Auffassung in folgendem Zitat überliefert: „Wenn der Krieg verlorengeht, wird auch das deutsche Volk verloren sein. Es ist nicht notwendig, auf die Grundlagen, die das deutsche Volk zu seinem primitivsten Weiterleben braucht, Rücksicht zu nehmen. Im Gegenteil, es ist besser, selbst diese Dinge zu zerstören. Denn das Volk hat sich als das schwächere erwiesen, und dem stärkeren Ostvolk gehört ausschließlich die Zukunft. Was nach diesem Kampf übrigbleibt, sind ohnehin nur die Minderwertigen, denn die Guten sind gefallen!“ So geht das mit faschistischen Esoterikern…

+) Politik (Eine Debatte)

Postskriptum
Ich sehe schon, da müssen einige meiner Bemühungen aus dem Jahr 2023 wieder aufgenommen werden. Zitat: „Nach Rücksprache mit einem Engel habe ich mich einer Prozedur der Aura-Chirurgie unterzogen, um an meiner Feinstofflichkeit einiges in Ordnung zu bringen, und hab dann einen innigen Wunsch an das Universum losgeschickt, damit ich mehr Klarheit erlange, was mit mir und mit uns derzeit geschieht. Hier schrittweise meine Aufzeichnungen aus diesem Klärungsprozeß.“ [Quelle: Rechtsruck-Typologie]

+) Siehe dazu auch: „Mars“ (Über den Krieg)


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