martin krusches [flame] backroads
Clénet Roadster


Da hier das Thema Neoklassik schon aufgelegt ist, paßt zum vorigen Blatt [link] mit dem  Zimmer Golden Spirit nun dieser Clénet Roadster vorzüglich ins Bild. Dabei wurde nicht gefackelt, die Langfuhre ist konsequent als Zweisitzer ausgeführt. (Den Rest der Familie kann man ja bei Bedarf locker in den Kofferraum packen.)

b499a.jpg (34261 Byte)

Der mächtige Roadster, in dem auch MG-Teile verbaut sind, stellt sich per Aufschrift als 1972er Jahrgang vor. Diverse Quellen datieren die Firmengründung durch Alain Clénet allerdings erst mit 1975/76. Egal! Ist nicht so genau. Die Klassiker-Kopie ist lange genug verfügbar, um nun ihrerseits schon ein Klassiker zu sein.

b499c.jpg (37050 Byte)

Die Kolportage besagt: "Clenets were called 'Drive Art' by Automotive Age and the 'American Rolls-Royce' by Fortune." Das ist kühn behauptet, da in Amerika durchaus Autos gebaut wurden, die den Vergleich mit Rolls Royce keineswegs scheuen müssen, prächtige Wagen wie etwa jene von Auburn.

b499b.jpg (40219 Byte)

Hätte man nur das Clénet-Chassis vor Augen, also den massiven Leiterrahmen mit den grundlegenden Aggregaten, würde man an einen Lastwagen denken. So war es ja auch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit unseren Autos. Etliche PKW und LKW hatten die gleiche technische Basis.

So reproduziert der Neoklassiker jenen Verzicht auf das rein Praktische und verschwendet sich an seine Fahrgäste, ohne ästhetisch auch nur in die Nähe eines Maybach, Bugatti oder großen Mercedes zu kommen, mit denen geldige Leute einst ihre enorme soziale Distanz zum Pöbel demonstriert haben.

reset [30/16] home