Seite #71: Steyr Typ V 12/40 HP

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Der Steyr Typ V 12/40 HP Sport Double Phaeton von 1924 ist eines der Exponate in einer Ausstellung des Technischen Museums Wien, wo dieses Pressefoto mit folgenden Begleittext verfügbar gemacht wurde:

Fahrzeuge statt Waffen

Enzo Ferrari, Bertolt Brecht und Graf Ladislaus von Almásy hatten eine Gemeinsamkeit: Sie fuhren Steyr-Wägen. In seiner Karriere als Rennfahrer war ein Steyr eines der wenigen nicht italienischen Fahrzeuge, das der junge Ferrari etwa beim Bergrennen von Aosta – Gran San Bernardo 1922 benutzte und schätzte. Brecht erwarb angeblich 1928 im Austausch für das Werbegedicht „Singende Steyrwägen“ einen Steyr XII, mit dem er ein Jahr später einen schweren Unfall nur leicht verletzt überstand. Und Almásy durchquerte 1926 als erster Automobilist eines Serienfahrzeugs die Sahara. Es war ein Steyr V wie dieser, mit dem der von Michael Ondaatje literarisch und Anthony Minghella filmisch als „Englischer Patient“ verewigte Almásy eine Fahrt von 3.075 km durch die nubische Wüste bewältigte.

Die außergewöhnliche Standfestigkeit des Steyr V und dessen aufwändige technische Auslegung entsprachen der Firmenstrategie, ein Spitzenprodukt zu etablieren, mit dem man den einheimischen Konkurrenten Austro-Daimler und Gräf & Stift wie auf internationaler Ebene dem heimlichen Vorbild Rolls-Royce auf Augenhöhe entgegentreten konnte. Die Konstruktion von Chassis und Antrieb dieses Sechszylinder-Wagens sah renntechnologische Elemente wie wälzgelagerte Kurbelwelle und Pleuel, obenliegende Nockenwelle und V-förmig hängende Ventile vor. Die mehrfach unterteilte und verschraubte Kurbelwelle erwies sich als ausgesprochen drehzahlfest. Vom Steyr V wurden in den Jahren 1924 und 1925 1.850 Stück erzeugt.

Technische Daten
Bauart: 6 Zylinder in Reihe
Hubraum: 3.325 cm³
Leistung: 40 PS bei 2.400 U/min

Chromjuwelen. Autos mit Geschichte
Sonderausstellung im Technischen Museum Wien

25. Oktober 2007 bis 2. März 2008
Ab 25. Oktober 2007 präsentiert das Technische Museum Wien seine außergewöhnliche Sonderausstellung „Chromjuwelen. Autos mit Geschichte“. Anhand ausgewählter spektakuläre Fahrzeuge aus rund 100 Jahren Automobilgeschichte wird erzählt, warum diese Rari­täten als „Ikonen“ betrachtet werden. © Bernhard Angerer

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