Seite #253:  Friedrich F. Ehn, Puch-Automobile

Friedrich F. Ehn
Puch-Automobile 1900-1990
Weishaupt Verlag

Fans des Themas haben es wesentlich mit zwei Arten von Publikationen zu tun. Einerseits hat der Konzern seine Jubiläen stets mit Schriften unterlegt. Das war bei der Steyr-Daimler-Puch AG so und auch bei MAGNA Steyr.

Andrerseits kamen quasi von außen verschiedene Werke auf den Markt. Enthusiasten und Kenner sind bei der schreibenden Zunft allerdings rar geblieben, weshalb noch sehr vieles an Details und Fachwissen rund um das Einser- und Zweier-Werk in Graz nicht dokumentiert ist.

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Der Klassiker schlechthin ist natürlich das Doppelpack von Friedrich F. Ehn. Dieser Sammler, Schrauber und Museumsbetreiber war mit seinen Büchern lange Zeit recht allein auf weiter Flur, um suchenden Fans Informationen in guter Übersicht zu bieten.

Zum Glück hat der Verlag sich bemüht, Ehns Standardwerke auf dem Markt zu halten, was ja leider bei Fachthemen nicht selbstverständlich ist.

Obwohl der Zweiradsektor zeitlich den Beginn markierte und die Puch-Story einleitete, stelle ich hier zuerst das Ehn-Buch „Puch-Automobile 1900-1990" vor. Es war meine Erstanschaffung zur Sache. Das Cover zeigt den 500er von 1957 mit dem „Kanaldeckel" auf der Nase und darunter einen der wenigen erhaltenen Puch Alpenwagen.

Es ist übrigens bemerkenswert, daß aus der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg kaum Puch-Wagen erhalten wurden, obwohl oder weil sie auf Straße und Rennstrecke enorm erfolgreich waren.

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Autor Fritz Ehn war mein interessierter Beifahrer, als ich eine Woche mit
einem vollelektrischen Mitsubishi zubrachte

Ehn geht in der Darstellung von der verschollenen Puch Voiturette aus, deren Grazer Schloßberg-Fahrt allerdings in Zeitschriften belegt ist. Die Pionierzeit, der Weg durch den Ersten Weltkrieg, die kommenden Umbrüche, da war dann bis zur Nazi-Zeit kein Platz für die prestigeträchtigen PKW aus Graz.

Ab 1957 beginnt eine völlig andere Ära, da die Konzernleitung beschloß, daß in Steyr nur mehr LKW und die PKW in Graz gebaut werden sollen. es war die Zeit der Massenmotorisierung und die Motorradwelt sackte auf dem Markt ab, um erst sehr viel später als Freizeit-Sensation wieder in Morgenröte zu kommen.

Ehn liefert uns zum reichlichen Bildmaterial viel an technischen Details. Bezüglich der Nachkriegszeit wird auch die Entwicklungsgeschichte überschaubar gemacht. Zeit- und sozialgeschichtliche Zusammenhänge sind nicht das vorrangige Thema des Buches. Die Darstellung geht bis zum Noriker, dem Syncro-Bus und dem Allrad-Panda herauf.

+) Siehe dazu auch: Friedrich F. Ehn, Das große Puch-Buch
   
(Die Zweiräder von 1890-1987) [link]

[Filme, Bücher etc.]


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