Next Code: Note #9

+) Passion (8. Juni 2006) / Wien / Zweite Notiz / Burning Space

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Ich habe ein Faible für das Aufspüren von toten (Arbeits-) Handschuhen. Verlorene, auch verworfene Stücke. Kein Symbol, schon gar kein Zeichen, aber Quelle. Von jener Art, die gemeint sein mag, da der Historiker Jacques Le Goff feststellte, keine Quelle sei unschuldig. Quelle eines weitreichenden Assoziationsgeschäftes ...

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>>Ich beklage mich über nichts und mir gefällt alles, ungeachtet dessen, daß ich noch nie hier war und nichts über diese Gegend weiß.<< (Andrej Monastyrskij und die "Moskauer Konzeptualisten" auf dem Kijewgorskoje Feld, am 26. April 1977.)

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Dieses Zitat war ein Einschub für die Station "Next Code: Schatten" und erhält in Wien seine Ergänzung. Was die Zusammenhänge betrifft, schrieb Mirjana Selakov in ihrem Essay über „Andrej Monastyrskij und die Gruppe ‚Kollektive Aktionen’“:

>>Eine der Hauptaufgaben der 'Kollektiven Aktionen' ist die Rekonstruktion des 'GERADEN BLICKS', der frei ist von allen möglichen Interpretationen und von jeder Symbolik, die unvermeidlich zwischen den Zuschauern und dem Geschehen stehen. Die Gruppe bekannte sich zur REDUKTION auf die grundlegenden Elemente der LEERE, des LEEREN RAUMS und des Verstreichens der Zeit.<<

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>>so die katze ist aus dem sack! die vom zv wissen jetzt dass es keine bilder gib, dass es dich gibt und dass es romanauszuege gibt. warum wissen sie es? (ha, weil ichs ihnen gesagt hab - aber das waer zu enfach und nur ein drittel wahrheit)<<

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Aus dem "Traktat vom Goldenen Löwen" in Daisetz Teitaro Suzuki: "Wesen und Sinn des Buddhismus".

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>>ach! warum ists in der fremde nicht so wie daheim, gell?<<

>>heim, heimchen, heimlich, geheim, haus, hausfrau, häuslich, zuhause ... erinnert mich an martin heideggers ausflüge (irrwege) zur betrachtung von architektur ...<<

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Das „SPLITTERWERK“ und Martin Krusche:
„Next Code: Passion“

„Interdisziplinär“. Das bedeutet keine „Nummernrevue“ verschiedener Disziplinen. Sondern daß Aktive aus unterschiedlichen Genres in den jeweils anderen Bereich eingehen, um dort, auf ihnen eher fremdem Terrain, Erfahrungen zu sammeln, Aktionen zu setzen.

Es geht um Kompetenzgewinn. Wie in der klassischen Odyssee. Wenn der Reisende heimkehrt, hat er sich verändert; auch wenn zuhause noch alles beim alten sein sollte.

Für Architektur heißt das freilich, wenn gebaut wird, gilt im Kern ja immer noch, daß die Hütte nicht unkontrolliert niedergehen darf.

Das „SPLITTERWERK“ praktiziert Reisen auf fremde Terrains längst, um an den eigenen Kompetenzen erweiternd zu arbeiten. Martin Krusche, ursprünglich vor allem Autor, hat in seiner „art under web conditions“ zu vergleichbaren Modi gefunden.

Die Praxis des Kontrastes vollzieht sich unterwegs. Wenn das „SPLITTERWERK“ und Krusche nun in Wien Station machen, ist ein Stück der Ergebnisse solcher Praxis in eine artifizielle Form „zurückübersetzt“. Weshalb dies wesentlich eine Literaturveranstaltung sein wird.

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>>''Sprechen über Architektur'', initiiert von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs, dient als Informationsplattform von Architekten für Architekten: Renommierte ArchitektInnen und -Teams präsentieren dem interessierten Fachpublikum ihre aktuellen Projekte. Seit Jänner 2005 ist der Veranstaltungszyklus wieder in den Schauraum des langjährigen Sponsors Bene in der Wiener Renngasse zurückgekehrt.<< [Quelle]

[Erste Notiz]

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23•06