13. Dezember 2006

log851a.jpg (30828 Byte)

Was so alles in der Gegend herumsteht. Ich hatte gestern ein weiteres Testfahrzeug abgeholt, einen sehr komfortablen Koreaner, der die Konkurrenz in seiner Klasse sicher aufscheuchen wird. Auf meiner kleinen Tour über das Gehackte bekam ich diesen kuriosen Militärlastwagen zu sehen. Ein französischer Berliet GBC 8KT. Ein 6x6. Der geht also garantiert jeden Hügel rauf und durch jeden Graben. Schwer zu sagen, wie alt dieser Wagen ist. Aber Konzept und Layout gab es so schon 1956.

Cut!

Amirali Ghasemi, auf den sich unsere Station am nächsten Sonntag bezieht, hat eben für ein Magazin einige Arbeiten geliefert. Das gibt Gelegenheit, sich Eindruck zu schaffen, wovon Underground im Iran handelt:

"Kolah Studio"

Cut!

An der Abschiedsrede von Kofi Annan hab ich noch reichlich zu lesen. Ein sehr dichtes Statement zum Stand der Dinge in der Welt.

Ein wesentlicher Absatz betrifft "The rule of law", man könnte auch sagen: Übereinkünfte und Vereinbarungen. Annan:

>>Although increasingly interdependent, our world continues to be divided - not only by economic differences, but also by religion and culture. That is not in itself a problem.

log851b.jpg (30381 Byte)

Throughout history human life has been enriched by diversity, and different communities have learnt from each other. But if our different communities are to live together in peace we must stress also what unites us: our common humanity, and our shared belief that human dignity and rights should be protected by law.<< [Quelle]

Dazu gehört natürlich die Erfahrung, daß man nur jene Rechte hat, die man durchzusetzen imstande ist. Was implizit davon handelt, daß vor allem Staaten geltendes Recht nicht brechen dürfen. Oder es auf eine Art anwenden, welche die Menschenwürde verletzt.

Cut!

Der Autor Peter Rosegger ist eine Art steirischer Säulenheiliger. Sein schriftstellerischer Rang hat ihn einst sogar in Nobelpreisnähe gebracht. Wäre da nicht eine menschenverachtende Schattenseite. Seine nationalistischen und rassistischen Ansichten, denen er auch in Texten zur Verbreitung verholfen hat.

Rosegger ist einer jener Haßprediger, die nach 1848 den Weg in den Ersten Weltkrieg geebnet haben. Denn was mein Sohn meinte, die Menschen seien so "kriegsbegeistert" gewesen, ist ja insoferne Unfug, als Menschen das von sich aus keinesfalls sind. [Siehe Eintrag von vorgestern!] Denn wer wollte ganz von sich aus schon sehenden Auges in solche Gefahren und Schmerzen rennen?

Man muß die Menschen zu solchen Schritten propagandistisch fit machen. Solche Hintergründe wurden bei uns über Jahrzehnte vorzugsweise ignoriert. Höchst erstaunlich, daß der wichtigstes Literaturpreis des Landes nach Rosegger benannt ist. Noch erstaunlicher, wer den alles angenommen hat.

Produzent Alfred Ninaus promotet mit seiner "Ranfilm" gerade "Peter Rosegger - Waldbauernbub und Revolutionär" von Regisseur Klaus Steindl. Der habe (laut "Kleine Zeitung") nun "das Image von Peter Rosegger entstaubt".

log851c.jpg (19396 Byte)

Es ist atemberaubend, welche Verkürzung sich Steindl leistet, um diese Seite Roseggers abzutun, da es sich heute ja nicht mehr gut verschweigen läßt, wie der Dichter aus der Oststeiermark aufgestellt war.

[Wir Kinder des Kalten Krieges]

>>Geschichten aus 364 und einer Nacht. Eine Dokumentation über den österreichweite wohl beliebtesten Steierer. Sein umfangreiches schriftstellerisches Werk ist nicht nur literarisch von Interesse, sondern gibt auch den Blick frei auf einen spannenden und vielsichtigen Abschnitt der österreichischen Geschichte, der "Gründerzeit". Eine Zeit in der bürgerliche Industriellenfamilien zu ungeahnten Reichtum aufstiegen, eine Zeit der neuen Technologien und des Wachstums. Gleichzeitig traten jedoch auch Bruchlinien immer deutlicher zutage: zwischen den Kronländern der Donaumonarchie, Stadt und Land. Soziale Konflikte brachen auf und die politischen Parteien formierten sich. Peter ist ein Kind dieser Zeit, und hat sie in der Beschreibung von persönlichen Erlebnissen für die Nachwelt erhalten. / Projekt: ORF-Kulturuniversum / Dauer: 52 min / Buch & Regie: Klaus Steindl / Produzent: Alfred Ninaus / Produktion: Ran-Film 2006<< [Quelle]


[kontakt] [reset] [krusche]

50•06