| 25. Oktober 2009 Musiker
        Hannes Lafer in einer Anti-Paparazzo-Pose, die Rechte in der Hand von Annabella Dietz, der
        Besitzerin von Schloß Hainfeld.
        Nein, hier standen keine "Schloßkonzerte" zur Debatte, die beiden liefen sich
        zufällig über den Weg. Davor hatte ich ein sehr dichtes Plauderstündchen mit Dietz
        absolviert. 
 Das erwähnte Schloß war in seiner langen Geschichte unter
        anderem auch einmal Wohnsitz des Josef von
        Hammer-Purgstall. Ein Diplomat, der als Autor und Wissenschafter jene Zusammenschau
        von Orient und Okzident geleistet hat, die gegenwärtig etwas vergessen scheint. Europa
        ist kulturell nämlich keines der Grenzen, sondern des regen Austausches. Somit hat die Oststeiermark einen symbolischen Bezugspunkt
        für ein großes, keinesfalls provinzielles Thema. (Sie dazu "kunst ost"
        log #199!) Der für
        mich wesentliche Aspekt: Hammer steht für einen kulturellen Horizont, der sich im realen
        Raum eines Imperiums entfaltet hatte, nicht innerhalb den engen Grenzen eines Bundeslandes
        oder eben auch derer eines Österreich von 1919. 
 Das gilt auch für einen anderen
        "Altösterreicher"; ich beanspruche den Herren übrigens mit dieser
        Sprachregelung nicht für unsere Nation, ich weise nur darauf hin, daß mich hier ein sehr
        viel größerer "Kulturraum" beschäftigt, dem Österreich entwachsen ist. Und
        der ist keineswegs a priori ein "deutscher", sondern ein multiethnischer
        Kulturraum. Der genannte und oben gezeigte Herr hatte an der Grazer TU
        studiert um anschließend im wahrsten Sinn des Wortes das Antlitz der Welt zu verändern.
        Er galt übrigens ethnisch betrachtet als Serbe, war im heutigen Kroatien aufgewachsen, im
        Raum der vormaligen "Miltärgrenze" zwischen Habsburgern und Osmanen, was ein
        kleiner historischer Querverweis zu Hammer ist. Kuratorin Mirjana Selakov über Nikola Tesla: "Er
        beschrieb sich selbst als einen 'Künstler der Elektrizität'. Tesla benützte oft das
        Wort Kunst, um sein schöpferisches Tun zu beschreiben. Er redete häufig über die Rolle
        der Kunst als Inspirationsquelle in seiner Arbeit." (Sie dazu auch "next
        code" log #199!)
        Mit wem wir es da zu tun haben? Ein kleiner Eindruck: "Nikola Tesla - Ein
        vergessenes Genie". 
 So mag nun erahnbar werden: Technik, Kunst und Geschichte
        als zu verknüpfende Themenfelder für ein kulturelles Engagement in der sogenannten
        "Provinz" ... Zusammenhänge, die auch den Architekten Andreas Mayer
        interessieren. So bewegen wir uns in einer kuriosen Vernetzung höchst
        unterschiedlicher Leute mit noch unterschiedlicheren Kompetenzen auf eine Themenstellung
        zu, die gleichermaßen lokale Vorhaben rechtfertigt und auf anderen Linien rund um die
        halbe Welt reicht. 
          
            | Diese Zusammenhänge sind heute natürlich
            auch in Verbindung mit der Frage nach Medienkompetenzen und der neuen Mediensituation zu
            bearbeiten. (Das werden wir in unserem NCC-Beitrag tun.) |  | Cut! 
 Apropos Serbien! Unverkennbar ein 404er
        Peugeot in unüblicher Eisenbahnversion. Eine Szene aus dem Kusturica-Film "Das Leben ist ein Wunder"
        (2004). Diesen scharf geschnitten Franzosen kann man heute noch im serbischen Alltag
        finden ... wie etwa im Bergbaugebiet nahe Gornji Milanvac ... Siehe [flame] Log #33! In diesem Film
        von grotesker Ausgelassenheit sagt ein alter Mann: "Die Liebe ist eine Droge.
        Gott bewahre mich davor." 
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