| 24. Jänner 2010 Pony im
        Schnee. Der Retro-Mustang von Ford repräsentiert unser Fetisch-Thema auf markante Art.
        Rasende Unvernunft für Unterschichtkinder. Das historische Glanzstück dieser Geschichte
        ist nach meiner Meinung der 1967er Fastback. Da war der "Stang" nicht
        mehr Zweitwagen für die Mittelschicht-Ehefrauen in den amerikanischen Suburbs, sondern
        begann, sich als Macho-Maschine zu etablieren. 
 Ja, das hatte -- gesamt betrachtet -- extrem problematische
        Konsequenzen. Allerdings werden weder ein Bodycount Verkehrstoter, noch Schreckensbilder
        von Unfällen mildernd wirken, läuternd, präventiv. Die Unvernunft ist Königin dieser
        Belange. Es ist im Grunde von Obsessionen und Fetisch-Beziehungen zu
        reden. Das ist kein Metier, in dem die Vernunft regiert. Darin liegt einer von mehreren
        Gründen für das Projekt "R/T", das ich nun als Beitrag zu "energie.macht.kunst"
        gestartet habe: [link] Ich habe dabei im Auftakt zwei Weggefährten. Den
        Fotografen Franz Sattler, einen, wie mir scheint, zutiefst sanften Menschen, den man sich
        in keiner Drohgebärde oder extra lautem Auftritt vorstellen kann. Und den Automechaniker
        Roman Hold; die Zuschreibung kommt einer Untertreibung gleich. Hold baut High
        Performace-Fetische. Und auch er hat etwas sehr freundliches in seinem Wesen, inszeniert
        sich selbst keinesfalls als Automobil-Berserker. 
 Das bedeutet AUCH, "kunst ost" ist in
        seiner neuen Formation und Ausrichtung recht flott in die Praxis-Phase eingetreten: [link] Vor allem aber
        gehe ich nun daran, Alltagskultur, Kunsthandwek und Gegenwartskunst konkret zu
        verknüpfen. Cut! Noch einmal kurz, was ich gestern notiert habe: Bei der Hypo Alpe-Adria in Kärnten
        konnte man offenbar Deals machen, die rund 40 (!) Prozent Profit abwerfen. (Eine Million
        Euro Einsatz, 1.400.000 Euro kamen zurück.) Schafft das jemand, weil er oder sie so tüchtig ist? Und
        WER muß für diesen räuberischen Profit einstehen? Wo fehlt dieses Geld, das jemand nun
        bunkert, der ohnehin schon eine Million Eier an Klimpergeld für solche obszönen
        Geschäfte aufwenden konnte? Ich meine, metaphorisch gesprochen, die Politik solle
        solchen Leuten nicht einfach in den Arm fallen, sondern ihnen den Am brechen. Die Politik
        müßte solche Geschäfte verläßlich unterbinden, weil jedem redlich denkenden Menschen
        klar sein muß, daß diese Quote nur möglich ist, wenn man jemanden beraubt. Statt dessen hat Österreich gesetzlich Möglichkeiten
        geschaffen, etwa über STIFTUNGEN unfaßbare Summen zu parken und weiterhin Gelder aus dem
        Gemeinwesen abzusaugen, mit dem dann seinerseits neue Geschäfte gemacht werden. Wie erwähnt, ich halte VIER Prozent Gewinn schon für
        phantastisch, wenn jemand nichts leistet oder produziert, sondern bloß herumliegendes
        Geld einsetzt. VIERZIG Prozent sind ein Wahnsinn! Auch DAS sind Aspekte des Themenfeldes
        "Fetisch/Obsessionen". 
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