11. Juni 2013

Mit Wissenschafter Matthias Marschik arbeite ich nun schon seit Jahren an einigen Themenlinien. Aus einem seiner Texte stammt folgende Passage, die ich hier früher einmal zitiert habe: "Die Medienkultur ist eine auf Gewinnmaximierung ausgerichtete industrielle Kultur, die mittels neuester Technologien als Massenproduktion für ein Massenpublikum konzipiert ist."

Damit sind wir mitten in einigen Arbeitsfeldern, die uns kommenden Herbst in ein Symposion führen, das seinerseits einen Prozeß repräsentiert, an dem ich auch mit Kulturwissenschafter Günther Marchner arbeite.

Was wir da unter seinem Motto "Wissen schafft Region" verfolgen, wird noch ausführlicher zu beschreiben sein. Das Symposion soll nämlich zu einem Arbeitsschwerpunkt mit Marchner überleiten; siehe dazu: "Ein neuer Dreisprung" [link]

Was mich im Kern mit Matthias Marschik verbindet? Na, zum Beispiel, daß wir uns bis heute noch nie real begegnet sind, obwohl wir sogar ein Buch [link] miteinander geschrieben haben. Das ist ein einigermaßen kurioser Beleg für die Möglichkeiten der Netzkultur.

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Dabei bin gerade ich ein ausdrücklicher Verfechter der realen sozialen Begegnung, die durch Telekommunikation nicht ersetzt werden kann. Nun weist ja einiges darauf hin, daß wir einander kommenden Herbst in Gleisdorf begegnen werden, denn Marschik eröffnet unser Symposion "Südost" mit einem Vortrag über Identitätsfragen im Zeitalter der Massenkultur.

Marschik hat übrigens die "Avantouristische Zentralbibliothek" konstituiert, was mich nun daran erinnert, daß ich diesen Teil unserer Geschichte noch gar nicht nicht im Web dokumentiert habe.

Damit ist auch einmal mehr an Emil Gruber erinnert, den Reisenden und Besitzer einer "Wunderkammer", denn von ihm stammt das "Tra(c)ktat 1 zur Gründungsurkunde eines postnationalen Reisebüros", maßgebliches Basisdokument unseres "Avantourismus'": [link]

Das alles sind überdies Momente von "the long distance howl": [link] Ich denke, es hat sich in den abgelaufenen zehn Jahren, die dieses Projekt nun läuft, ganz gut zeigen lassen, wie sich die verschiedenen kulturellen Ebenen zwischen trivialen Mythen und Gegenwartskunst verbinden lassen.

Massengesellschaft, Massenbewegung, Massenmedien, Massenkultur. Wir haben da einen sehr komplexen Brocken zu bewältigen.

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Vergangenen November hab ich schon einmal nachgesehen, wie sich Marschiks Ansichten auf einige regionale Fragestellungen anwenden lassen und was davon sich am Ort Gleisdorf festmachen ließe. Folgender Eintrag [link] endete mit der Passage: Marschik schreibt von einem "Supersystem der Medien". Es sollte uns etwas dazu einfallen, wenn er "die Bilder der Werbung als Lieferanten zweckmäßiger Äquivalente der früheren Mythen" deutet.

Seit gestern scheint überdies klar, daß ich -- um nun zum kommenden Symposion zurückzuführen -- mit der Sängerin Irina Karamarkovic einen kuriosen Arbeitsansatz gefunden hab. Sie ist ja nicht nur auf der Bühne zuhause, als Musikwissenschafterin hat sie in ihrer Dissertation eine Reihe von Inhalten erarbeitet, die für uns im Herbst zur Debatte stehen.

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In "Die Präsenz der Musik aus Südosteuropa in der Jazzszene Österreichs - soziokulturelle, politische, wirtschaftliche und musikalische Aspekte." hat ja unumgänglich die Verhältnisse, Bilder, auch Stereotypen etwa in den Begegnungen Österreich, Bosnien und Hercegovina und Serbien zum Inhalt, auch um die vermutlich mehrfach in sich gebrochene Situation ergänzt, die Karamarkovic erlebt haben muß, da sie aus dem Kosovo stammt.

Vielleicht gelingt uns in der aktuellen Symposions-Konzeption ein Weg, der Karamarkovic ermöglicht, in ihrem Beitrag von der diskursiven Ebene der Konferenz quasi auf die Bühne rüberzusteigen, um ihre "Erzählung" mit ganz anderen Mitteln fortzuführen.

Und daß Marschik höchst qualifiziert ist, in seinem Input auch wichtige Linien zu legen, die weiter in die "Die Fünfer-Nacht" [link] führen, muß jetzt wohl nicht mehr besonders hervorgehoben werden.

[Das Symposion] [Die Fünfer-Nacht]

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