24. August 2016

Der gestrige Tag gestaltete sich einigermaßen turbulent. Der gestrige Eintrag ist dem Thema Hassimus gewidmet. Die Neue Rechte, wie ich sie seit den 1980ern kenne, drängt stets energisch ans Licht der Öffentlichkeit. Einzelne Akteure suchen die Bühne zu betreten, auf der sie von weiteren Kreisen wahrgenommen werden können.

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(Quelle: Facebook, 23.8.2016)

Was das Austeilen angeht, sind manche Patrioten, Vaterländische mit niederer Reizschwelle; von einer enorm kurzen Erregungskurve geprägt. Einwände ertragen sie kaum, die können zu Klagsdrohungen führen. Seine Klagsdrohungen gegen meinen gestrigen Kommentar hat der Patriot noch nicht aufgehoben. Bleibt also abzuwarten, was kommt.

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(Quelle: Facebook, 23.8.2016)

Ich fühle mich gut erkannt, wenn H. mich "belächelter Provinz-Kolumnist" nennt. (Daß mich das Lächeln der Menschen begleiten möge, soll mir recht sein.) Das ist ja eines meiner bevorzugten Themen. Ich verstehe mich als begeisterter Bewohner der Provinz und mag diesen Begriff, zu dem ich schon mehrfach geäußert habe: "Provinz heißt nicht provinziell".

Wie freundlich, daß H. sich mir als "Kontrastmittel" zugesellt, um diese Behauptung zu illustrieren. Was ist also provinziell und was nicht? Der Patriot H. wollte Geschichte schreiben: "Das wäre für Gleisdorf einmalig und könnte Geschichte schreiben." Das ist nun wohl wenigstens in einer Fußnote gelungen.

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(Quelle: Facebook, 23.8.2016)

Patriot H. hat in einem Teil unserer Kontroverse geltend gemacht, ich hätte seinen Ruf unter anderem dadurch geschädigt, daß ich private Post in die Öffentlichkeit gehängt habe. Der IT-Fachmann zeigt eine kuriose Vorstellung von Hypertext und Facebook. Allein sein Einstiegs-Text [link] in dieser Kontroverse war auf Anhieb rund fünftausend leseberechtigen Leuten zugänglich.

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(Quelle: Facebook, 23.8.2016)

Wenn ein Gleisdorfer, dessen politische Ansichten ungefähr rechts von Dschingis Khan angesiedelt sein könnten, mich öffentllich auf die hier nachlesbare Art anpöbelt, kann ich das vermutlich nicht als Rufschädigung geltend machen, sonder eher als Kompliment ;-)

Freilich kommen derlei Dinge in Gleisdorf öfter vor. So kann man etwa in "Frage: Was ist ein Eso-Nazi?" [link] nachlesen, wie mir zuletzt ein politisch sehr flexibler Gleisdorfer mit Klagsdrohungen und Beschimpfungen seine Zuneigung bewies.

Medienzugänge sind heute niedrigschwellig. Das Web bietet vor allem via Social Media einen neuen Bereich öffentlicher Diskurse, in dem sich heute oftmals Menschen umtun, die keine adäquaten Medienkompetenzen haben.

So sind ja auch derlei Ausritte zu erklären, daß einer Andersdenkende ansatzlos beschimpft, Drohgebärden setzt, Drohungen publiziert, als wären wir am Rande einer virtuellen Kneipenschlägerei, um dann entweder andere verdroschen zu haben oder... alles wieder zu löschen.

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(Quelle: Facebook, 23.8.2016)

Drohgebärden. Das erinnert mich an eine markante Stelle in der Krimiserie "The Wire". Da heißt es in einem Statement von Omar: "You Come at the King, You Best Not Miss." Das heißt übersetzt etwa: Wenn du kommst, um den König zu erschießen, dann solltest du ihn besser nicht verfehlen. Das sind Posen aus dem Gangland. Gangstersprüche vom Staat im Staat.

Gewaltverzicht ist der Angelpunkt einer Demokratie. Deshalb haben wir dem Staat ein Gewaltmonopol übertragen. Keine einzelne Person darf Gewalt ausüben, außer sie steht formell im Dienste der Staatsgewalt.

Das Internet ist zu einem virtuellen Teil des öffentlichen Raumes geworden. Auch in diesen virtuellen Raum kann reale Gewalttätigkeit getragen werden. Das findet längst statt und hat seit geraumer Zeit eine permanente Progression.

Das bedeutet, wir sind als Zivilgesellschaft gefordert, die Gewaltausübung in diesem Bereich unseres Gemeinwesens zu ordnen. Es kann nicht hingenommen werden, daß sich in Telepräsenz das Faustrecht behauptet und als dominantes Konzept etabliert.

Darin liegen soziale, kulturelle und politische Aufgaben, die auf Erledigung warten. Das ist übrigens einer der Gründe, warum "In der Ebene: Gleisdorf" heuer formell Teil des 2016er Kunstsymposions ist. Ich habe die Dringlichkeit des Themas zur Mitte des Jahres dargelegt: Netzkultur | Medienkompetenz [link]

-- [In der Ebene: Gleisdorf] --

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