19. Dezember 2023

Palästina und das Geplapper VIII


Es war jüngst noch so mit der brennenden Notre Dame und mit einigen Terror-Anschlägen, zum Beispiel in Wien. Von den Corona-Jahren red ich gar nicht erst. Rußlands Überfall auf die Ukraine. Die arabische Hamas mit ihrem Pogrom auf dem Boden Israels...

Da gehen in meiner Umgebung die Erregungskurven stets für kurze Zeit hoch und... Es gibt auch flotte Ratschläge für andere Regierungen. Aber nun? Der Staub hat sich etwas gelegt. Das Sterben anderer erreicht uns nicht mehr so sehr. Bliebe doch etlicher Klärungsbedarf.

Ich weiß immer noch nicht genau, was jemand meint, der oder die „Palästina“ sagt. (Es ist die Region, in der auch der Staat Israel besteht.) Und wer genau soll das nun sein, „Die Palästinenser“? Vor allem aber, uns selbst betreffend, was fang ich mit all den dahingeschnöselten antiamerikanischen Ressentiments an?



No na net! Ist doch eine mehrheitsfähige Position. Aber...

Die stören mich besonders, was ja nicht bedeutet, ich würde eine Art „pro-amerikanische“ Position einnehmen. Ich bin Europäer und ein konservativer Pragmatiker. Ich vermisse eine gemeinsame Sicherheitspolitik europäischer Staaten, die uns dann eventuell vom Schutzschirm der Nato unabhängig machen könnte.

Was ich meine? Bleiben wir bei Österreich! Unsere selbstgewählten Gesetze verpflichten uns, zum Beispiel, die Neutralität des Staates und die Unversehrtheit seines Territoriums zu sichern, notfalls zu verteidigen. Das tun wir aber nicht, seit es die Zweite Republik gibt. Wir genießen die Annehmlichkeit, ein sicherheitspolitisches Protektorat der USA zu sein.

Wir ersparen uns jene enormen Geldsummen, die eine schlagkräftige Armee kosten würde, um den obengenannten Pflichten nachzukommen. Die Kohle geben wir lieber anders aus, gönnen uns dabei nicht bloß antiamerikanische Ressentiments, um da eventuell ein merkwürdiges Minderwertigkeitsgefühl zu kompensieren.
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Anderen zurufen, was sie tun und lassen sollen? Lustig!

Wir haben ja auch eine breite Wählerschaft, die rechtspopulistische Parteien bevorzugt, von denen gerne jedes Problem der EU angelastet wird, während jeden Erfolg natürlich wir selbst erringen haben. Aufgeplusterte Zwerge, die mit unserer Republik untergehen würden, wenn es hart auf hart käme.

Die groteske Mischung aus Heuchelei und Operette wird garantiert von Jahr zu Jahr teurer, bis wir uns der Tatsache stellen, daß Europa seine einstige Vormacht gegenüber der restlichen Welt längst eingebüßt hat, während uns allein wirtschaftlich Indien, China und ein paar andere asiatische Staaten um die Ohren fahren. (Da wäre der Zwergstaat Österreich mit soliden europäischen Bündnissen sicher gut beraten.)

Außerdem weiß ich noch immer nicht, für welchen Staat genau nun „Die Palästinenser“ Staatsvolk (Demos) sein sollen, während sie als „Palästinenser“ ja nicht Ethnos sein können. Ethnisch sind sie, so viel ich weiß, vor allem arabisch. Und demographisch gehören sie wohin? Gaza und das Westjordanland sind keine Staaten. Wären sie welche, dann derzeit wohl Failed States.



Den Krieg der Welten beginnen wir vielleicht
erst einmal bei uns daheim zu blockieren.

Ah ja, die Zweistaaten-Lösung in der Region Palästina war schon einmal greifbar, wurde – so weit ich weiß – von arabischen Staaten gekippt; dabei war die PLO federführend. (Falls es jemand besser weiß, bitte ich um die Fakten!)

Ich hab keinerlei Ratschlag für jüdische oder arabische Menschen in der Region Palästina. Ich weiß bloß, daß ein souveräner Staat mit regulärer Armee von einer Mörderbande angegriffen wurde. Wenn es beim Niederschlagen dieser Angriffe seitens der Armee zu Kriegsverbrechen kommt, haben wir internationale Gremien und Verfahrensweisen für die nötigen Konsequenzen. Freischärler unterlaufen diesen Modus und erschüttern Konventionen, die uns alle schützen.

+) Palästina