23. Dezember 2023

Palästina und das Geplapper IX

Mir ist bei all dem Geraune und Geplapper, das mich via Social Media erreicht, ein wenig der Kragen geplatzt, weil ich es gleichermaßen provokant und infam finde, daß ich nicht einmal im Schoße des Kulturvölkchens ein hinreichendes Maß an intellektueller Selbstachtung finden kann.

Ich hab auf Facebook schon avisiert, daß jetzt was fällig ist. [Das Facebook-Aviso] Wir müssen offenbar auch drüber reden, was mit dem Wort Krieg bezeichnet werden kann und was nicht. [Zum Krieg] Wenn wir auf die Semantik pfeifen, dann haben wir das geistige Faustrecht, wie es zum Beispiel Neofaschisten schätzen.


Ich bleibe dabei, daß ich den jüdischen und arabischen Leuten in der Region Palästina nichts zuzurufen hab. Aber ich frage meine eigenen Leute nun ein paar Dinge. Wenig überraschend lese ich vor allem dieses ganze Räsonieren über “Die Juden“. Ich krieg aber keine Antworten auf meine Fragen zu Ethnos und Demos im Gaza und im Westjordanland.

Ich krieg auch keine Antworten auf meinen Fragen nach Staatlichkeit, nach einer seriösen Regierung und nach regulären Kampfverbänden der arabischen Leute, die mir als „Die Palistinänser“ vorgeführt werden. Wer, bitte, sind nun „Die Palästinenser“? Ist das ein Synonym für „Unterdrückte“ im Gaza?

Vor allem aber meine dringende Frage: Was wollen diese Leute eigentlich von den Juden und was von Israel?.



Bei all den Millionen an Hilfsgeldern, die aus vielen Staaten der Welt dort hingeflossen sind, haben die Kommandeure der PLO, der Fatah und der Hamas enorme Summen abgezweigt, ihren eigenen Leuten gestohlen. (Oder wie wird man denn in dieser Gegend Millionär? Mit welchem seriösen Business gelingt das?)

Was, wenn die arabischen Leute mit all dem Geld keine Tunnel gegen Israel, sondern hohe Mauern gegen ihre Nachbarn gebaut hätten? Einfach um sich die Juden vom Hals zu halten. Und dann über Ägypten etwas aufbauen. Die Grundlagen von Eigenstaatlichkeit, Wirtschaft, Bildungssystem etc... Nein? Wieso nicht?

Ich hab mir die Landkarte angesehen. Hat Gaza eine gemeinsame Grenze mit Ägypten? Allerdings! Liegen Teile der palästinensischen Grenzstadt Rafah in Ägypten? So ist es! Verläuft dort nicht parallel zum Meeresstrand die Al-Arisch-Rafah-Road Nummer 40 zu einem florierenden Badeort? Aber sowas von!



Wer hat eigentlich in der Ära Clinton die greifbare Zweistaatenlösung gekippt?
(Die Juden waren es nicht.)

Doch wie weit ist es vom palästinensischen Rafah nach dem ägyptischen Al-Arisch? Das sind zirka 70 Kilometer. (Da hab ich es von Gleisdorf nach Wien weiter.) Also noch einmal gefragt: Was wollen die Araber im Gaza eigentlich von den Juden, statt sich endlich auf eigene Füße zu stellen?

Weshalb bauen sie Tunnel gegen Israel, anstatt hohen Mauern, um sich von Israel abzuwenden und mit Ägypten über ein stabiles Tor zur Welt zu verhandeln? Wo ist der eigene arabische Hafen im Gaza? Wo ist wenigstens ein eigenes Kraftwerk?

Wo ist vor allem das Problem mit der Grenze zwischen Gaza und Ägypten? Wikiped verrät mir. die „Egypt–Gaza border, is the 12 kilometres (7.5 mi) long border between Egypt and the State of Palestine’s Gaza Strip. There is a buffer zone along the border which is about 14 kilometres (8.7 mi) long.“ Das wird doch wohl reichen, um draus was zu machen!



Schlappe 70 Kilometer und noch eine Ortschaft dazwischen.

Sind denn nicht diesseits und jenseits dieser Grenze vor allem arabische Muslime zuhause? So ist es! Aber Schiiten und Sunniten vertragen sich nicht besonders gut. Richtig? Richtig! Freilich ist die Mehrheit in Ägypten sunnitisch. Was für ein Glück, die Mehrheit im Gaza ist es auch, auf jeden Fall die Hamas..

Es heißt: „According to the U.S. government and other sources, Palestinian residents of these territories are predominantly Sunni Muslims, with small Shia and Ahmadi Muslim communities.” Die müßten sich also vertragen können.

Zu ethnisch-religiösen Details siehe das Kapitel “Religious Demography” im “2022 Report on International Religious Freedom: Israel, West Bank and Gaza”, hier zu lesen und auch als ODF downloadbar: [Link]



Der Gazastreifen

Also, was wollen die Gaza-Palästinenser von den Juden? Kompensation dafür, daß sie mit ihren schiitischen Glaubensbrüdern in Ägypten keine guten bilateralen Beziehungen hinkriegen, um hier ein stabiles Tor zur Welt zu haben? Ich weiß es nicht. Aber mir scheint, ich soll in der Sache für dumm verkauft werden.

Mein Fazit: Was manche für einen Krieg der Hamas gegen „Unterdrücker“ halten, ist organisiertes Verbrechen gegen Israel und gegen deren eigene Ethnie. Diese Gangster gehen auf alles los, was ihren Interessen entgegensteht.

+) Palästina
+) Beide Karten: Open Street Map