24. April 2025

Von Don zu Don XIII


[Vorlauf] Der Pate von Moskau und der Pate von Washington geben uns Anschauungsunterricht bezüglich einer Progression, die mit Wanderbewegungen im Neolithikum einsetzte. Das Seßhaftewerden der Menschen hatte zu einer ganzen Serie von Kollisionsgründen zwischen den sich entfaltenden Ackerbauern mit Jägern und Sammlern geführt, bald auch unter Ansässigen.

Wir wissen vom Aufkommen einer damals ganz neuen Form der Gewalttätigkeit, welche in einer zunehmend höheren Organisationsweise umgesetzt wurde, durch Massengräber aus jener Zeit, die forensisch ausgewertet werden konnten.


Ich hatte hier am 22. Jänner 2018 notiert: „Sagt Ihnen der Name Schletz etwas? Schletz ist ein Ortsteil von Asparn an der Zaya. Das liegt nördlich von Mistelbach. Laut Routenplaner sind die rund 64 Kilometer von Wien dorthin mit dem Auto in etwas mehr als 50 Minuten zu machen.“ [Quelle]

Damals war ich bei meinen Recherchen auf solche Berichte gestoßen: „Archaeologists uncover a Neolithic massacre in early Europe Europe's first farmers carried out brutal acts against their neighbors”. [Quelle]Es geht mir bei meinen Betrachtungen um eine Argumentation, wonach Gewalttätigkeit zwar im Individuum angelegt sei, doch jenes hohe Organisationsniveau, das dann Banden, Trupps, Freischaren und Armeen möglich macht, also Krieg zwischen Völkern, ist keineswegs naturgegeben.



Kein Krieg ohne Info-Krieg. Da stören freie Medien. (Quelle: Die Presse)

Das kommt aus sozialen und kulturellen Motiven, die dazu geführt haben, bei verfügbaren Waffen-Gattungen so ein höheres Organisationsniveau umzusetzen. Bleibt die Frage nach der Vielzahl von Begründungen. Don Trump und Don Putin machen es gerade deutlich: Deals zum eigenen Vorteil, verknüpft mit Verfügungsgewalt, um auf die Ressourcen anderer zugreifen zu können; in Verletzung zahlreicher Rechtsnormen.

Mit Verweis auf die neolithischen Massaker hab ich am 27. März 2019 notiert: „Was immer uns daher die Natur an Möglichkeiten zur Gewaltausübung gegeben hat, sie ließ uns dazu keine sehr wirksamen Körperwaffen, wie es Klauen und Zähne hätten sein können. Die Bereitschaft zur Gewaltausübung haben wir Menschen dann offenbar kulturell verfeinert, entwickelt, über lange Zeiträume kultiviert. Und wir haben sie technisch durch tödliche Prothesen hochgerüstet.“ [Quelle]



Bronzezeitliche Felszeichnungen mit Langschiffen, die unter
anderem für den Zinn- und Bronze-Handel gebraucht wurden.

In jener Notiz finden Sie auch den Schiffstyp der Karavellen erwähnt sowie den Vertrag von Tordesillas (1494) und den Vertrag von Saragossa (1529). Darauf werde ich noch zurückkommen. Zwischen all diesen Phänomenen menschlicher Gewalt-Kultur findet sich noch die Bronzezeit als wesentliche Epoche, weil neue Werkstoffe und Gußtechniken erstmals die Produktion von Kleinserien ermöglichten.

Das bedeutet, auf dem Weg zu hochwertigem Stahl waren damals die Weichen völlig neu gestellt. Die hoch organsierte Gewalttätigkeit hat unsere Spezies ab dem Neolithikum geübt, die massenhafte Waffenproduktion ab der Bronzezeit. Das ist ein enormes Zeitfenster, um Raub und Mord im Namen angeblich „höherer Prinzipien“ ideologisch zu legitimieren und diese Legitimationen fein auszuarbeiten, vielfältig zu erproben. [Fortsetzung]

+) Stahlgewitter (Zum Krieg)



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