10. Juni 2025

Eine akute Debatte


[Vorlauf: Meine Position] Ich habe in einer gerade laufenden Diskussion via Social Media eine verblüffend einfache Erklärung bekommen, woran es liegen soll, daß die Menschheit sich an vielen Stellen rund um den Globus so schwer tun, den Frieden zu bewahren.

Und zwar ausgehend von meiner Anmerkung: „ich bin ja überzeugt, dass individuelle gewalttätigkeit gelegentlich hochfährt. aber organisierte gewalttätigkeit ab banden-format ist eine anomalie und gehört nicht zur conditio humana, ist nicht unsere natur. da simma einst falsch abgebogen.“

Darauf erfuhr ich: „Organisierte Gewalt wird in letzter Instanz von Einzel-Individuen organisiert, die im Kriegsmodus sind. Diese Anomalie wird dann durch manipulierbare, gleichfalls im Kriegsmodus befindliche Menschen ermöglicht. Deshalb sind die Agendas der alten Matrix sehr an manipulierbaren Menschen interessiert, denn ohne die läuft gar nix., was ihre Ziele betrifft. Aufwachen wird deshalb mit allen Mitteln verhindert.“ (Chr. W.)



Dissens schafft nicht nur verschiedene Lager, er ist auch anregend.

Was sagt mir diese Mitteilung? Nichts Genaues. Gesellschaften können also in einen „Kriegsmodus“ gelangen, was immer das genau sein mag und wodurch auch immer der konstituiert wird. Wer organisiert sowas? Das nicht näher genannte Personal einer „alten Matrix“. (Das ist… was genau?) Diese Leute bedienen sich der „manipulierbaren Menschen“, welche in einer Art des „Schlafes“ sein dürften (Schlafschafe?) und deren „Aufwachen“ folglich „mit allen Mitteln verhindert“ wird. (Aber wer hindert mich, womöglich mit vorgehaltener Knarre, Wissen zu erwerben?)

Das erklärt also gar nichts, sondern behauptet bloß etwas, woran man zwar glauben kann, doch Wissen entsteht so nicht. Wissen aufgrund von Wissenserwerb und Erkenntnis wäre nötig, um taugliche Strategien gegen solche Kräftespiele entwickeln zu können. Bei Durchsicht der Mitteilungen an mich ließe sich folgern: „Du mußt aufwachen!“ (Aha!)

Sie sehen, hier geht es offenbar um Glaubensgegenstände und um Erweckung aus einem inferioren Zustand. Das sind religiöse Motive, religiöse Praktiken. Okay, kann man machen. Ich lese es so: „Dank meiner Erweckung bin ich aufgewacht und daher nicht mehr Teil des Übels. Möge jemand anderer den Rest erledigen.“



Wer folgt wem aus welchen Gründen?

Welchen Rest? Kritische Diskurse, Wissenserwerb, um Erkenntnis zu gewinnen, taugliche Analysen, um effiziente Strategien gegen Gewalt zu entwickeln und dann individuelle Verantwortung übernehmen, handeln.

Wie das aussehen mag? Individuell höchst verschieden. Je nachdem, welche Kompetenzen und Vorlieben man hat. Mein Beruf ist der des Künstlers. Als Autor habe ich einen Schwerpunkt im Diskurs und im Verfassen von Texten. (Siehe dazu die Themen- und Linkliste am Seitenende!)

Als Kulturarbeiter widme ich mich einschlägigen Projekten, die einem Publikum über Veranstaltungen angeboten werden, sich aber auch an Kräfte aus Politik und Verwaltung wenden. Jüngst:

+) Gedenken: was zu tun!
+) Raum • Zeit • Freiheit
+) Zora (Wo liegt der nächste Horizont?)



Das "Schlafschaf" wartet auf Erweckung?

Kurioses Detail der laufenden Debatte auf Facebook: Da begann ein Mann mich in diesen Dingen zu belehren, der sich gerne als Cowboy verkleidet und dessen Timeline offenbart: Er hat meist nichts zu sagen, außer andere Leute zu zitieren, soweit seine Ankündigungen zum Thema Bluegrass, Country und Linedance dafür Platz lassen. Besonders originell sind die antiamerikanischen Ressentiments des… Genau! Des Hobby-Cowboys, Linedancers und Country-Liebhabers R. K.

Zitat: „hier mal aufs Datum gucken. 2013 gab es das schon. Die ganze Ukraine Geschichte wurde von Anfang an von den Amis geplant.“ (E.K.) Die Amis? Also eine US-Regierung? Oder ein Geheimdienst? Oder alle Cowboys, Linedancers und Countrymusiker?

Dann schreibt er mir etwa: „recherchier mal.“ Oder: „und? Hast recherchiert oder dauerts noch bis es Klick macht? LG“ Hm. Jeder läßt es eben auf seine Art "klicken". Recherchiert hab ich ein wenig. Mein Motto: Begründen statt verkünden! Also nicht einfach herumbehaupten, sondern in dem, was man sagen möchte, genauer werden. Nicht bloß zitieren, selbst nahvollziehbare Aussagen treffen. Ich mach das vorzugsweise so, um einige Beispiele zu nennen:

+) Eurasien (Ein Narrativ)
+) Kulturpolitik (Eine Debatte)
+) Orange 2024 (Gewalt gegen Mädchen und Frauen)
+) Palästina (Eine Debatte)
+) Politik (Eine Debatte)
+) Rechtsruck im steirischen Kulturbetrieb
+) Stahlgewitter (Der Pate von Moskau und Konsorten)


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