1. Juli 2025 II
Kommentar von Milena Renate
Findeis
Als ich in Zell am See arbeitete, begann ich nebenbei
Gedichte zu schreiben, sandte drei unaufgefordert an den
ORF, Literaturmagazin. War erstaunt, dass ich im Juni 1982
einen Urheberrechtsvertrag zugesandt erhielt und für 3
Gedichte ein Honorar in Höhe von 1331 Schilling. Ich hatte
die Sendung nicht gehört.
Ich hatte immer einen
Vollzeitjob und war daneben ehrenamtlich tätig. Speziell bei
Ö1 ging es in eine ganz andere Richtung: da gibt es für
jedes und alles Wettbewerbe. Bis auf den Sieger, wenn
überhaupt, erhält keiner mehr ein Honorar.

Spiegelbild, Milena Findeis, November 2023
Von 1995 - 2012 hatte ich Einblick in zwei
Literaturfestivals. Die Anreise-, Aufenthaltskosten
der Teilnehmer wurden von den Veranstaltern
übernommen und die Teilnehmer erhielten zusätzlich
eine "Entschädigung". Bei diesen Festivals war ich
bei der Sponsorensuche und der Organisation
behilflich. Wie meist in meinem Leben: Anfänge sind
neu, interessant - nach dem Aufbau, wenn es in
erster Linie in den Ausbau und Erhalt und nicht mehr
um Neues geht, interessiert es mich nicht mehr.
Die Lyrik hat mich in der Literatur immer am
meisten interessiert, doch als Realistin war mir
immer klar, ist kein Beruf, vor allem dann, wenn
frau auf ein monatliches Verdienst angewiesen ist.
Wenn überhaupt wer kann von der Literatur leben?
Die Kulturmanager oder die Literaten? Veranstalter
von Schreibkursen? Verlage und Buchmessen?
+)
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Findeis und ihr Zeitzug