Log #41

Die zwei kommenden Termine des Projektes "next code: love"

+) 13. September 2007: “Was sind Medien?“ Vortrag von Erwin Fiala (Philosoph), in der Raiffeisenbank (Gleisdorf)

+) 19. September 2007:   “Von der Objekt- zur Konzeptkunst, vom Werk zum Prozeß“ Vortrag von Mirjana Peitler-Selakov (Kunsthistorikerin), bei „Mayr's“ (Gleisdorf)


Günther Marchner ist Sozialwissenschafter, Teil eines Salzburger Forschungsteams ("Helix Austria"), nun seit Jahrzehnten mit dem Kulturgeschehen Österreichs auf unterschiedlichstem Organisationsniveau vertraut.

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Bei seinem Besuch in Gleisdorf haben wir diverse Aspekte der Entwicklungen des Kulturgbetriebes erörtert. Vor allem wo Bipolaritäten im Blickfeld stehen, etwa "Zentrum -- Provinz" oder "Hochkultur -- Gegenkultur", finden häufig Legendenbildungen statt, die einem leicht den Blick verschleiern.

Am Beispiel der Stadt Salzburg hat Marchner verblüffende Entwicklungen beobachten können. "Da sind heute manche jüngere Kulturinitiativen mehr mit 'Traditionspflege' beschäftigt als die Festspiele." Es würde sich allen, auch den vormals "rebellischen" Einrichtungen, die Anforderung stellen: "Wie können wir beweglich bleiben und was können wir tun, damit wir nicht einschlafen?"

Marchner findet den "Gleisdorfer Modus" sehr interessant, wie da augenblicklich unter verschiedenen Instanzen des kommunalen Lebens kooperiert wird. Ich denke, wir werden da noch etwas intensiver die Köpfe zusammenstecken, um ein wenig Reflexionsarbeit zu leisten.

Ein erstes von zwei Gesprächen mit Marchner gibt es übrigens auf der Radioleiste "next code: transit zone", entweder zum angegeben Zeitpunkt "on air" (bzw. per Radio-Stream), oder danach als Podcast zum Downloaden: [link]

Cut!

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Text und Kontext ... hier geht es um eine Passage aus Platons "Symposion", wo Diotima über die Wahrnehmung von Bedürfnissen spricht. Mit dieser Textstelle habe ich gerade ein Stück des Kellerabganges im alten Rathaus belegt: [link]

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So sind im Zentrum Gleisdorfs symbolisch bisher drei Positionen auf jener Strecke markiert, die Ereignisort des Projektes "next code: love" sein wird. Zugleich gibt dies inhaltlich einen der Ausgangspunkte für ein kommendes Bespielen des "Korridors" zwischen Gleisdorf und Weiz. Gertraud und Georg Enzinger (Gleisdorf), Walter Kratner (Weiz), Regina Peier (Eggersdorf), Mirjana Selakov (Graz), Hertha Tinchon (Gleisdorf) und ich sind schon konkret mit diesem Folgeprozeß befaßt. (Siehe dazu auch "Kultur, Kunst und Kooperation"!)

Cut!

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Diese Skizze fand ich eben in einem meiner Notizhefte. Graphic Novelist Jörg Vogeltanz hinterläßt gelegentlich solche Spuren, wenn wir in Arbeitsgesprächen stecken. Vogeltanz und der Projektmanager Georg Gubo (auf dem unteren Foto rechts) pflegen "Mitternachts-Radio", das wöchentlich von Dienstag auf Mittwoch stattfindet. ("Nekrolog")

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Wir werden demnächst eine Folge in Gleisdorf einspielen; als Auftakt für kulturelle Radioarbeit in der Region.

Ein weiterer Schritt, um unter Kulturschaffenden das eigenständige Generieren von Öffentlichkeit zu üben. In unseren Milieus zieht man es ja immer noch Großteils vor, darauf zu warten, daß Medienleute von einem Notiz nehmen und über einen berichten.

Eine Haltung, die viel zu kurz greifen läßt. Dagegen: In Kooperation selbst Öffentlichkeit herstellen ist wesentlich vielversprechender.

Übrigens: Es gehen für unser Projekt eben Fahnen mit der Rose von Vogeltanz in Produktion. (Große Ansicht)

Cut!

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Bei einem Plauderstündchen mit Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark an einem der Tische der "Kirchtavern", wo der sensationelle neue Brunnen auf dem Hauptplatz eine wohlige Klangkulisse ergibt, habe ich von Stark einen Hinweis auf dieses Papier erhalten:

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" Die Kunst, Kultur zu managen, Kulturinstitutionen brauchen neue Strategien für lukrative Einnahmequellen" [Executive Brief lesen (PDF - 74 Kb)] Das Papier hat zwar seinen Fokus auf ganz anderen Dimensionen der Kulturorganisation, enthält aber einige Denkanstöße, was auch auf unserem Terrain zur Debatte stehen muß:

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Denn der wesentliche Punkt gerade in Finanzierungsfragen bleibt ja, daß die Politik einen Rahmen gesteckt hat, innerhalb dessen die Vergabe von Geldern möglichst schlüssig begründet sein will. Das ist aber nur eine der Quellen, aus der Kunstgeschehen Finanzierung findet. Andere Quellen ergeben sich, wenn man mit Geschäftsleuten und Privatpersonen Konsens für gemeinsame Vorhaben findet.

Im Idealfall werden sich diese verschiedenen Instanzen verknüpfen lassen. Denn egal, welche Quellen man als Kunstschaffender in's Auge faßt, jede Adresse hat ihre kraftvollen Vorteile und ihre problematsichen Seiten. Eine Balance dieser Aspekte wird sich wohl nur dann erreichen lassen, wenn der Interessensausgleich zwischen allen Beteiligten eines Projektes gelingt.


resethome
35•07