Log #50

Es ist SEHR lange her, daß im Gleisdorfer Kulturreferat zur Debatte stand, "next code: love" mit einem Rahmenprogramm zu verknüpfen, zu umgeben, über das auch andere Kreative im Raum Gleisdorf Zugänge finden und einen Gewinn an Sichtbarkeit erreichen könnten. (Der diesbezügliche Eintrag #18 stammt von Mitte März.)

Damals waren etliche Leute am Tisch und manche von ihnen haben sofort verlauten lassen: "Steirischer Herbst? Oh ja, da möchte ich auch dabei sein." Als es dann darum ging, einige Optionen dafür zu entwickeln und zu erarbeiten, also etwas Energie und Zeit einzusetzen, waren etliche Leute gleich wieder weg.

Jedenfalls konnte damals notiert werden, es solle ein Rahmenprogramm geben, das unter dem Titel "Atemnot und Morgenrot" das regionale Publikum zum Thema ansprechen möge. Dazu ist es in den folgenden Monaten leider nicht gekommen. Mit EINER Ausnahme, die sich allerdings ganz fulminant entfaltet hat.

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Das ging auf den Februar zurück ... siehe dazu den Eintrag #15. Musikschuldirektor Gunter Schabl (oben links, neben Gymnasiumsdirektor Nico Schweighofer) hatte eine Kooperation beider Schulen ins Auge gefaßt, diese nicht bloß in Gang gesetzt, sondern nun, Ende Oktober, auch über die Bühne gebracht.

Ein großer Abend mit zahlreichen musikalischen Darbietungen, mit kleinen Lesungen und mit der Vorführung von Video-Clips, eingeleitet von einer Ausstellung. Das war "Love Songs", von einer Crew Lehrender mit den Teenagers realisiert. Die Dokumentation dieses Abends werde ich HIER aufblättern. (Siehe dazu weiters den Eintrag vom 1. November in "Krusches Logbuch"!)

Deutlicher könnte man es nicht darlegen:

    +) Variante A:
    Kunstschaffende warten darauf, daß irgendwer ihnen die Wege ebnet und eine Bühne bereit stellt ... nichts geschieht.

    +) Variante B:
    Engagierte Leute definieren früh genug ein klares Ziel und arbeiten konsequent darauf hin ... es wird ein beeindruckender Abend.

Cut!

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Hier eine Gleisdorfer Kaffee-und-Kuchen-Situation mit jener Runde, die nun "next code: flow" in Weiz bespielen wird. Oben links Künstler Walter Kratner, rechts Philosoph Erwin Fiala.

Es sind nur noch wenige Tage, bis diese Folgestation eröffnet wird. (Siehe Page #4 zur Ausstellung!) Sie ist zugleich die "1 von 3" in einer Ereignis-Trilogie des Kreises "kunst O.ST". (Dazu unten mehr.)

Einer der Sätze, die Fiala im Verlauf unserer Debatten fallen ließ, lautete: "Sie müssen lernen, daß Kunst nichts mit Bauch zu tun hat."

Was mag er damit gemeint haben? Um zweckdienliche Hinweise wird gebeten! [mail]

Cut!

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Inzwischen stehen weitere Überlegungen an, wie jener "zeit_raum" genutzt werden könnte, der sich nun für unser Projekt als "herbst_raum" [track] so vorzüglich zur Galerie geeignet hatte. Hausherr Peter Lidl, oben im Gespräch mit Malerin Gabi Tröster, prüft zur Zeit noch verschiedene Optionen. Geht einiges gut, wird Tröster im Dezember dort ausstellen.

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Zum Abtransport der letzten noch verblieben Arbeiten aus dem "herbst_raum" hatte man mir aus Slowenien einen so großen LKW-Zug geschickt, daß ich den Fahrer im Süden Gleisdorfs traf, er den Anhänger zurück ließ, um von mir ins Stadtzentrum gelotst zu werden.

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Bleibt zu überlegen, ob man in einer kleinen Stadt mit kleiner Galerie und einem Koordinator mit kleinem Auto (Krusche) die Größe von Bildern eventuell limitieren sollte. Kleiner Scherz! Die Leute vom "SPLITTERWERK" waren ja auch in den Drei-Meter- Bereich vorgestoßen, blieben dabei aber für den Transport im PKW-Segment.

Was mir dabei auffiel? Adäquates Verpackungsmaterial zählt!

Cut!

Der Begriff "Diwan" ist heuer schon mehrmals durch die Gegend getragen worden. Es hat sich herumgesprochen: Darunter versteht man nicht bloß ein Möbelstück. In der persischen Kultur ist damit eine Sammlung von Gedichten gemeint. Bei einigen unserer Nachbarn im Südosten Europas bezeichnet "Divan" eine soziale, vor allem gesellige Situation.

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Im Rahmen von "next code" werden nun einige weitere Bezugspunkte geschaffen, die dann im "Realraum" Gelegenheit bieten, sich eine Vorstellung zu verschaffen, wovon hier die Rede ist. Zur Orientierung eine kleine, einführende Skizze: "idem na divan".

Cut!

Bei dem reich besetzten "kunst O.ST"-Treffen in Weiz wurden einige Modalitäten für die nächsten Schritte besprochen. (Siehe den vorigen Eintrag!) Nach diesem Treffen erreichte mich Post von einer Künstlerin, der etliche Info-Unterlagen beigefügt waren.

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Die Dame trug mir ihre Arbeit an, wollte, wie im Brief zu lesen stand, "diese Gruppe nicht behelligen". Aber genau das, sich in dieser Gruppe einzubringen, dort seine Sache SELBST zu vertreten, ist der einzige Weg, um an den Vorhaben von "kunst O.ST" teilzunehmen.

Ein pragmatisch festgelegter Modus. Wer von uns wüßte es nicht zu genießen, wenn man seine Kraft bloß auf die primär künstlerische Arbeit anzuwenden bräuchte, falls einem die ganze Vermittlungsarbeit, die danach nötig ist, von anderen Menschen abgenommen würde?

Wo wir unter uns sind, wie in diesem Kreis, würde das bedeuten, die einen Kunstschaffenden müßten eigene Energie für andere Kunstschaffende aufwenden, um DEREN Werk zu promoten. So wird es sich vermutlich nicht ergeben.

Es empfiehlt sich also, wenigstens gelegentlich die Arbeitstreffen zu besuchen und dort seine Ideen, seine Anligen vorzubringen.


resethome
45•07