Im vorigen Eintrag hab ich das Thema "regionale" gestreift. Ja, selbstverständlich haben wir als Verein "kunst ost" auch eingereicht. Das Mindeste, was unsere Kontraktpartner und -partnerinnen von uns erwarten dürfen. Daß wir nämlich a) einen Status quo in der laufenden Arbeit haben und b) angemessene Perspektiven, die auch als Grundlage für eine "regionale" taugen würden.

Warum davon kaum jemand etwas wußte? Weil es nach unserer Auffassung keinen Sinn hat, erste Entwürfe als "ungelegte Eier" in den Medien auszustreuen. Immerhin ging es bei dieser Einreichrunde bloß um ein fünfseitiges Ideenpapier, nicht mehr. Falls uns DAS in die zweite Runde bringt, ist solide Konzeptarbeit fällig, rutschen Verhandlungen um Kooperationen auf der Prioritätenliste weiter hin auf etc.

Im Augenblick dominiert noch die Basisarbeit. Dabei berühren wir das Thema "regionale" allerdings ganz praktisch. Der jetzige "regionale10"-Intendant Dietmar Seiler wird Gast bei unserer kommenden "Konferenz in Permanenz" sein: [link] Diese geht in Weiz einer steiermarkweiten LEADER-Kulturkonferenz mit Landesrätin Bettina Vollath voraus: [link] Theorie, Praxis, Erfahrunsaustausch ... wichtige Momente. Apropos Weiz!

Wir hatten ja eines unserer Projekte, nämlich "next code: exit", in Kooperation mit dem Festival "steirischer herbst" 2008, unter anderem auch nach Weiz verzweigt ... in serbischer Schreibweise: "Vajc": [link]

Das ist in einem eben erschienen Buch dokumentiert. Solche Entwicklungen sind aus folgendem Grund wichtig: Das LEADER- Konzept für den Kulturbereich sieht ausdrücklich vor, daß wir einzelne Projektlinien auch in internationale Bereiche voranbringen. Das muß sich langsam entwickeln können, weil wir ja keine gut gefüllte Kasse haben, mit der sich solche Schritte ruckzuck realisieren ließen. Außerdem ist ZEIT ein wichtiger Faktor in derlei Prozessen. "Art klinika" ist eine wichtige Kunst-Institution in Novi Sad. Steirische, auch oststeirische Unternehmen pflegen dorth hin längst Kontakte, weil die Vojvodina, deren Hauptstadt Novi Sad ist, zur "EU Zukunftsregion Südost" gehört.

Das promotet übrigens auch Landtagspräsident Kurt Flecker. Seit einer Weile gibt es über uns dorthin nun auch eine kulturelle Verbindung. Apropos "steirischer herbst"! Wir haben für heuer wieder einen Vertrag zustande gebracht.

Unser aktueller Beitrag hat mehr als drei Jahre Engagement gebraucht. Dafür kommt heuer eine Crew nach Gleisdorf, die hat durch rund 30 Jahre Vorgeschichte inzwischen Weltrang. Die "Kollektiven Aktionen" des "Moskauer Konzeptualismus": [link]

Unsere künstlerische Beraterin Mirjana Peitler-Selakov konnte aufgrund ihrer Sprachkenntnisse in Russisch mit einer der Hauptpersonen, dem Künstler Andrei Monastyrskyi, direkt Kontakt aufnehmen.

Nun ist für kommenden Herbst ein künstlerisches Ereignis in Arbeit, das einen enormen Blick über mehrere Tellerränder anbietet und zugleich Anlaß gibt, eine spezielle Arbeitsebene von "kunst ost" einzuführen. Das Projekt trägt den Titel "virtuosen der täuschung": [link]

Parallel zu all dem entfaltet sich unsere regionale "Grundlagenarbeit", die unter anderem in unserem "Fahrtenbuch" ihren Niederschlag findet: [link] Die kleinen Reisen durch die Region haben einen Hauptzweck darin, sichtbar zu machen, welche bemerkenswerten Personen und Persönlichkeiten diesen Raum prägen.

Das führt gelegentlich zu sehr überraschenden Momenten, wie etwa diese Begegnung mit dem Weizer Arzt Edwin Pösinger (links) und dem Fotografen Franz Sattler. (Davon wird noch zu erzählen sein.)

Das regionale Geschehen zeigt eine ganze Reihe von Kräftespielen, wo sich über einzelne Interessensgebiete kleine Interessensgemeinschaften formieren, in denen höchst unterschiedliche Milieus zusammenfinden. Daraus bilden sich offenbar über Jahre eigentümliche Netzwerke, wo diese "Themengemeinschaften" ihrerseits dann untereinander Berührungspunkte haben.

So betrachtet erweist sich die Region vor allem als ein lebendiges Geflecht engagierter Menschen, die sich mit teils großer Passion einzelnen Themenbereichen widmen. Für uns ist dabei interessant, nun herauszufinden, welche KOMMUNIKATIONSSITUATION da adäquat erscheint, denn daß eben diese Kreise nicht von außen "organisiert" werden möchten, ist völlig klar. Eine spannende Situation mit brisanten KULTURELLEN Fragestellungen.

[kunst ost]

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