Blatt #41 | KW 50/2019

Puch G Prototyp

Den einen 2019er Jubilar hab ich hier schon vorgestellt. Der Haflinger in seiner Vorserien-Version ist auf Blatt #38 gezeigt. Rund 20 Jahre danach kam der H2 auf den Markt. Die Bezeichnung "Haflinger 2" betraf eine Kooperation mit Mercedes-Benz.

Der H2 Prototyp im Jahr 1974 auf der Teichalm [Größere Ansicht]

Das älteste mir bekannte Bild zum Thema überließ mir Markus Rudolf quasi aus dem Familienalbum. Sein Vater, der Konstrukteur Egon Rudolf, zeichnete für dieses Projekt maßgeblich verantwortlich.

Zum oben gezeigten 1974er Foto ist notiert, der Wagen sei ursprünglich mit dem MB 250 Sechszylinder Vergasermotor M108 ausgerüstet gewesen. (Markus Rudolf ist einer der Buben auf dem Foto.)

Die große Ansicht des Bildes läßt erkennen, was mit Karlheinz Scherhag als eines der Prototypen-Merkmale genannt hat. Die kantig und grob gearbeiteten Gummileisten an den Flanken.

Ein H2 Prototyp im Jahr 1975 auf der Teichalm

Scherhag hatte einst an der Elektrik der Prototypen gearbeitet, nannte mir als weitere Merkmale die aus drei Teilen zusammengrsetzten Leiterrahmen und den ursprünglich anderen Tunnel in der Mitte der Kabine.

Scherhag bezweifelt übrigens, daß auch nur einer der Prototypen überhaupt erhalten geblieben sei, da man manchmal auf ein Fahrzeug stößt, das mit diesem Prädikat markiert wurde. Leute aus dem Werk tendieren also zur Ansicht, es gebe heute keinen Protototypen mehr.

1976: Geländewagen BM1

Ich setze als bekannt voraus, daß anfangs der Schah von Persien den wichtigsten Impuls für die Entwicklung dieses Wagens gab. Reza Pahlawi hielt ein dickes Bündel an Daimler-Benz-Aktien. Ihm war nach einem tauglichen Jagdwagen. Auch für seine Armee bestand Bedarf nach Patrouillenfahrzeugen.

Doch im Jahr 1979 griff die Islamische Revolution und Ajatollah Chomeini kam in Persien an die Macht. Der Schah verließ im Jänner 79 das Land und dieser Teil des Deals löste sich daher in Luft auf. )Blieb immer noch, den VW Iltis der deutschen Bundeswehr zu übertrumpfen.)

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Prototyp aus dem Jahr 1978 (Archiv Fredi Thaler)

In Österreich kam der G-Wagen auch gut an, ferner gingen viele Einheiten in die Schweiz, woher inzwischen ausgemusterte Armeebestände zu österreichischen Liebhabern gefunden haben. Die französische Lizenzversion bei Peugeot ist hierzulande weniger bekannt. Auch von asiatischen Klonen kann berichtet werden.

Das sind nun 40 Jahre "G-schichte" mit zahlreichen Varianten, worunter der Dreiachser der wuchtigste ist. Ganz erstaunlich, wie ein kantiges Nutzfahrzeug in diversen Versionen auch im Luxussegment ankommen konnte.

Entwurf aus dem Jahr 1978: G-Wagen mit Dachzelt

[flame] Der 1978er Prototyp
[flame] 11979: Das Heft zum Auto

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