7. Mai 2025
Von Don zu Don XVI
[Vorlauf]
Betrachtet man genauer die Handlungsweisen von Menschen,
denen ich tyrannische Haltungen zutraue, finden sich an
ihnen etliche Auffälligkeiten, die ganz unabhängig von
Status, Rang und Region vorkommen. Vergleiche ich nun den
Paten von Washington mit jenem von New York sowie mit
einigen Spitzenkräften heimischer Bundespolitik, fällt zum
Beispiel an jedem eine Art physischer Arroganz auf.
Ein älteres Beispiel: Hatte Österreich je einen fescheren
Politiker als Karl-Heinz Grasser? Der Mann war unter anderem
Geschäftsführer der Freiheitlichen Akademie und
„gleichberechtigter Generalsekretär“ der FPÖ, vor allem aber
Finanzminister. Ich halte ihn für eines der österreichischen
Role Models, wenn von „Buberl-Partie“ oder „Feschismus“ die
Rede ist.

Was er mit Don Trump, Don Putin, aber auch mit
Herbert Kickl teilt, ist die erkennbare Vorstellung,
das Recht habe der Politik zu folgen. Wie hier schon
notiert, sagte Kickl (FPÖ) anno 2019 im Parlament
(117. Sitzung, XXVII. GP)? Zitat: „Denn ich glaube
immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht
der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem
Recht.“ [ Quelle]
Der fesche Grasser wurde jüngst wegen Korruption
zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt und
hat privat Schulden von 21 Millionen Euro
aufgehäuft. Was ist das für eine Dimension? Bloß zur
Anschauung und ohne Zinsen mitzurechnen: Ich habe in
einem guten Jahr gelegentlich rund 30.000,- Euro
erwirtschaften können. Das verlangt 700 Jahre, um
auf 21 Millionen Euro zu kommen.

Grasser quittierte sein Urteil mit der
bemerkenswerten Unterstellung, er habe
den Eindruck, die Richter wollten ihn
„um jeden Preis“ verurteilen.
Er behauptet also, in Österreich gebe es
eine korrupte Politjustiz, sagte dazu
öffentlich: „Ich halte fest, daß
dieses Urteil Unrecht ist.“ [ Quelle]
Dazu paßt Don Trump‘s Vize James
David „JD“ Vance, der Europas liberalen
Demokratien öffentlich
Demokratiedefizite vorwarf und gerade
wieder medienwirksam der AfD beistand,
als die vom deutschen Verfassungsschutz
als rechtsextrem qualifiziert wurde. Im
Sinne des Feschismus zählt Vance zu den
tauglichen Beispielen dieses Genres.
Aber ich bleib noch kurz bei Feschist
Grasser.

(Quelle: BR24)
Die Niederöstrreichischen
Nachrichten zitieren einen
Moment, den ich zur
heimischen Folklore rechne.
Man könnte es als eine Art
„Feschistisches Manifest“
deuten. Grasser verlas am
30. Jänner 2011 öffentlich
eine an ihn gerichtete
Fanpost: „Sehr geehrter
Herr Minister - schreibt die
Dame noch. Sie sind für
diese abscheuliche
Neidgesellschaft zu jung als
Finanzminister gewesen, zu
intelligent, zu gut
ausgebildet, aus zu gutem
wohlhabenden Haus, zu schön
und was für alles der Punkt
auf dem i ist, auch noch mit
einer schönen und reichen
Frau verheiratet. So viel
Glück darf ein einzelner
Mensch einfach nicht haben,
da muss man etwas dagegen
tun.“ [ Quelle]
+)
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