Kleine Vernetzung
Mailboxes waren ursprünglich bloß für sich stehende Computer, sind heute teilweise aus mehreren, vernetzten Rechnern gebaut und haben optionale Verbindungen zum Internet, beziehungsweise - je nach Größe - auch generelle Internetstützung. Das eingangs erwähnte Kürzel BBS scheint mir ziemlich verschwunden zu sein. In etwas älteren Computerzeitschriften findet man noch manches Inserat, manche Geschäftsannonce, worin sinngemäß steht: "Aktuelle Informationen in unserem BBS", gefolgt von einer Telefonnummer.

Es waren häufig Geschäftsleute, auch andere Interessensgruppen, die Zugang zu ihrem BBS anboten (wo man - neben Warenangeboten aller Art - gelegentlich Spiele, Pornokram und sonstwas finden konnte). Man konnte online Informationen lesen, man konnte sich auch Dateien zur offline-Lektüre runterladen. Unlängst waren Internet-Zugänge noch so teuer und ungleich weniger verbreitet, daß Kundschaft auf diesem Wege praktisch nicht erreichbar gewesen ist. Für die Nutzung einer Mailbox brauchte und braucht man keinen Internet-Zugang. Man wählt sich direkt ein. Über die jeweilige Telefonnummer. Residiert man außerhalb der Ortszone, können Zugänge via Internet längerfristig aber kostengünstiger sein. Vorausgesetzt, die Mailbox läßt das zu.

Zugang per First Class Client
Die momentan gängige Zugangssoftware ist der First Class Client (von der Firma SoftArc Inc.). Dieser FCC ist als (kostenlose) Freeware für Pcs und Macs verfügbar. Er bietet eine grafische Benutzeroberfläche, mit der alles abgewickelt werden kann, was den Kundschaften von den "Admins", den Administratoren der Mailboxes, erlaubt und ermöglicht ist. Manche Mailboxbetreiber liefern Ihnen gratis ein "Starterpack", wenn Sie dort anrufen, wenn Sie schreiben oder faxen. Sie bekommen dann eine Diskette, von der eine Installationsroutine den FCC auf Ihrem Computer einrichtet. Das verlangt praktisch keine Vorkenntnisse.

Mann kann sich freilich auch mit einem ganz gewöhnlichen Terminalprogramm, wie es etwa im Windows-"Zubehör" enthalten ist, in einer Mailbox umsehen. Das ist bloß recht gewöhnungsbedürftig und etwas schwer überschaubar - falls man nicht zur "alten Garde" jener gehört, die noch unter CP/M oder auf der früheren DOS-Kommandoebene User geworden sind. Neulinge werden auf diesem Weg vermutlich auch keine Freude haben, einen Download zu versuchen, weshalb es sich empfiehlt, den FCC entweder im Bekanntenkreis zu kopieren oder ein kostenloses Einstiegspaket zu ordern.

Wenn Sie zum ersten Mal in eine Mailbox einloggen, müssen Sie sich mittels eines "elektronischen Formulars" registrieren, wobei es als Sache des guten Tons gilt, korrekte Angaben zu machen. Ferner müssen sie selbst (!) eine User ID und ein Password vorschlagen: ein persönliches Namenskürzel und ein Codewort für den Zugang. Sind Ihre Vorschläge noch nicht von jemandem anderen in Verwendung, erhalten sie beides bestätigt. Schreiben sie am besten gleich mit, denn ID und Password müssen Sie nach der Sitzung in das "Setting" - in ihre "elektronische Visitenkarte" - einbinden (oder bei jedem neuen Einloggen händisch und korrekt eingeben). [zurück] [teil 2]

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