Log #29

Nun ist für das Programmbüchlein für das Festival "steirischer herbst" in Graz präsentiert worden. Das Festivalthema lautet: "Nahe genug". Es ist übrigens heuer die 40. Veranstaltung. [LINK]

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Bei uns geht es nicht erst im Herbst los. Unsere nächste Station wird von Historiker Robert F. Hausmann realisiert. Er bringt am 28. Juni einen Vortrag zum Thema

„Von der Kultur der Eliten zur Massenkultur“
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Cut!

Es ist geklärt, daß wir mit „Leben/Kunst/Geschwindigkeit" nicht der Schwerpunkt der "Regionale 2008" gestalten werden. (Siehe next note #1: "Diwan"!) Gute oder schlechte Nachricht? Man sieht jetzt schon, welche Begehrlichkeiten sich an so erheblichen Budgets entzünden. Es wird auf jeden Fall gut sein, sich einmal anschauen zu können, wie das neue "Format" realisiert wird und was dabei läuft.

Wir sind damit befaßt, die bisher geleistete inhaltliche Arbeit regional für kommenden Umsetzungen zu nutzen. Heuer soll noch unsere Station von Liechtenstein hierher verzweigt werden, was voraussichtlich auf dem "Korridor" zwischen Gleisdorf und Weiz stattfinden wird.

Walter Kratner schrieb eben:
>>Also: Unabhängig von der "Regionale" würde ich mich auch in Zukunft sehr freuen das Konzept zu vertiefen.<<

Bei einem Treffen von Kulturschaffenden in St. Ruprecht war ebenfalls Konsens zu finden, daß die Themenstellung "Leben/Kunst/Geschwindigkeit" einen Schwerpunkt für 2008 ergeben könnte. Dabei haben wir dann auch über Geld gesprochen. Genauer: Über Budgets, Strukturen und Zusammenhänge.

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Gleisdorfs Kulturreferent Hannes Felgitsch (hier neben Malerin Gabi Tröster) hat mit einer skizzierten "Tortengrafik" deutlich gemacht, welche Aufgabenstellung allen Beteiligten auf dem Tisch liegt, wenn man an einem Vorhaben mit einem größeren Budget arbeiten möchte.

Da das gesamten Budget der Kommune (Stadt Gleisdorf) Limits hat, die nicht überschreitbar sind (hier der graue Kreis), hat eine wunschgemäße Vergrößerung des Kulturbudgets zwei mögliche Richtungen. Innerhalb des Kreises würde sie bedeuten, man müßte einem anderen Bereich etwas wegnehmen. Die Widerstände wären enorm, der Argumentationsbedarf sehr hoch etc.

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Es scheint vielversprechender, die gleiche Energie darauf zu verwenden, Kooperationen und Finanzierungen von außen dazu zu holen. Während sich "innen" eine Vergrößerung von verfügbaren Budgetseventuell noch erreichen läßt, indem man einen Nutzen generiert, der auch andere Ressorts ins Boot bringt.

Wir haben das ja aktuell bei unserem Projekt für das Festival "steirischer herbst" so angelegt, wobei es zum Beispiel gelungen ist, Gelder zu erhalten, die seitens der Kommune der Öffentlichkeitsarbeit gewidmet sind.

Es war natürlich in St. Ruprecht schnell die Frage da, warum denn das Kunstschaffen mit Geld, mit Geschäften verknüpft sein müsse und daß, wie eine Künstlerin meinte, doch "die Freude" im Vordergrund stehen müsse.

Ich denke, die Frage ist sehr einfach zu beantworten. Freude ist eine private Kategorie. In diesem Sinne steht es mir frei, künstlerische Praxis ganz privat und für ausschließlich private Zwecke zu üben. Das wird sich dann bloß aus öffentlichen Mitteln nicht finanzieren lassen.

Ein Budget, das den Begriff wert ist, noch dazu aus Mitteln der Öffentlichen Hand, ist in diesem Zusammenhang schlicht nicht verhandelbar, sondern verlangt einen ganz konkreten Leistungsaustausch. Sind Kunstschaffende nicht in der Lage, einen Leistungsaustausch in Aussicht zu stellen, wird es zu keinem Geldtransfer nennenswerter Beträge kommen. (Ende der Durchsage!)

In diesem Sinne ist auch in Eintrag #24 nachzulesen, was Herbert Nichols, "Sekretär für kulturpolitische Fragen" bei Landeskulturreferent Kurt Flecker, zu solchen Aspekten meinte, nachdem er sagte: "Ich glaube nicht, daß wir auf dem heutigen finanziellen Niveau bleiben werden." Wir werden also daran arbeiten müssen, wenn öffentliche Gelder für Kunstprojekte greifbar sein sollen.

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Winfried Kuckenberger verwaltet im "Büro für Kultur und Marketing" der Gemeinde Gleisdorf  einen Verteiler, über den man zu den weiterführenden Arbeitstreffen eingeladen wird. Da besteht dann Gelegenheit, sich über aktuelle Vorhaben zu informieren, Kooperationsmöglichkeiten zu finden, Informationen und eventuell Hilfestellungen zu erhalten. Außerdem entsteht HIER im Internet ein ergänzender Info-Pool.

Cut!

Philosoph Erwin Fiala hatte in unseren Arbeitsgesprächen während der letzten Monate mehr als einmal darauf hingewiesen, die kommende "Regionale" würde bei dem in Aussicht stehenden Budget mit schwierigen Situationen verbunden sein. Projekte dieser Größenordnung haben offenbar immer "Drainagen", über die etwas versickert. Und sei es bloß ... Redlichkeit. Im aktuellen "Falter" liest man:

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Wer unter Kunstschaffenden auch bloß zurückhaltende Befürchtungen pflegt, wird ja schon darüber beunruhigt gewesen sein, daß ein smarter Bürgermeister den regionalen Koordinator abgibt, wo vorerst nicht ersichtlich ist, welche Kompetenzen der Mann hat, um Fragen der Gegenwartskunst im ländlichen Raum angemessen zu bearbeiten.

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Offenbar basiert das Feldbacher Projekt essenziell auf einer Vorleistung, die sehr wesentlich von der ORF-Journalistin Regina Strassegger erbracht wurde. [Größerer Textausschnitt] Möglicherweise das Wollen da mit einigen Herren durchgegangen. Das wird sich freilich noch klären. Man darf raten, wie das Arbeitsklima vor Ort sein wird, wenn schon im Auftakt solche Momente dominieren.

Ich bin aber vor allem gespannt, wer und was an lokalen Kunstschaffenden wie Kulturinitiativen diese Veranstaltung tragen wird.


resethome
26•07